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296 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1894.)

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steckte ich, sie dabei immerfort anschauend, leise meinen
rechten Arm in die mir nahe Seitenvorhangsöffnung des
Kabinets, und ich hatte meinen Arm nur etwas auszustrecken
, um mich zu vergewissern, ob das Medium sich
auf seinem Platze befinde. Das that ich» Das Medium sass
auf einem gepolsterten Halbsessel ziemlich niedrig; ich
erhob meine Hand direct bis zur Höhe der Sesselrücklehne
und Hess sie dann an der Bücklehne bis zum Sitze hinabgleiten
; das Medium war nicht dort. Aber in dem Moment,
in welchem meine Hand sich schon auf der Armlehne des
Sessels befand, trat Yolanda wieder in das Kabinet zurück
eine Hand fiel auf die meinige und stiess sie hinweg
Unmittelbar darauf bat mich das Medium, ihm zu trinken*
zu geben; ich reichte ihm ein Glas Wasser zu, indem ich
den Vorhang bei derselben Oeffnung, durch die ich meinen
Arm hineingesteckt hatte, zur Seite zog. Das Medium war
auf seinem Platze in seinem rotben Kleide mit geschlossenen
Aermeln; Yolanda war einen Augenblick zuvor noch in
weissem Gewände, mit bis an die Schultern nackten
Armen, mit ebenso blossen Füssen und mit weissen Schleiern
über ihrem Körper und Haupte; aber sie war verschwunden.
Ganz so, wie es mit Katie der Fall war.

Dieser Vorfall gab mir viel zu denken.*) Wie hat
Folanda, welche sich doch halb ausserhalb des Kabinets
befand, die Bewegungen meines Armes im Inneren des
Kabinets bemerken können, da es ihr positiv unmöglich
war, infolge der Dunkelheit oder bei dem so ganz schwachen
Lichte, zu sehen, ob ich meinen Arm am Stuhle herabhängen
liess, oder mit ihm hinter den Vorhang griff;

*) Er löst offenbar auch den scheinbaren und sonst rätselhaften
Widerspruch, dass ich in den Seancen zu Berlin mit scharfer Brille
gleichzeitig mit meiner gut sehenden Ei au das Medium niemals auf
seinem Stahle sitzen sah, während die Gestalten erschienen, indess
andere Mitbeobachter in einigen Fällen, aber auch nicht beständig,
das Medium auf seinem Platze gesehen haben wollen. Siehe meine
beiden Artikel Aber „Das Gothenburger Medium in Berlin" im October-
und November-Heft 1893 der „Psych. Stud." — Mein bestimmter
Widerspruch in der Note auf S. 518 des November-Heftes gegenüber
den ebenso bestimmten Aussagen anderer Mitbeobachter musste
unwillkürlich den Schein erwecken, als ob ich Mrs. d'E. dieserhalb in
ihrer Echtheit dennoch bezweifelte, obgleich ich in meinem ersten
October-Heft-Artikel sie vor einem solchen Verdachte bereits in Schutz
zu nehmen versucht hatte durch sog. indirecte Beweisfühiung ihrer
Echtheit. Trotzdem scheint diese irrige Auffassung meiner Ansicht
aus dem richtig, aber kurz referirenden „Licht" 1893, Nr. 665, 669 u.
674 in Mr. W. T. Stead's „Borderland" Vol. I Nr. 3 Januar-Heft 1894,
p. 218 übergegangen, wogegen ich bei seinem, meine Original-Artikel
in den „Psych. Stud." nicht kennenden Herausgeber umgehend berichtigenden
Widerspruch erhoben habe. —

Der Uebersetzer Gn C. Wittig*