Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 302
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0310
302 Psychische Studien. X*I. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1894.)

Stellung versuchen. Die damals florirende Eisenbahnperiode
bot mir die günstigste Gelegenheit hierzu, und so trat ich
vorerst in die Dienste der ßauunternehmung der Kronprinz
Rudolfbahn, um nach einer oder zwei Bauperioden definitiv
zum Betriebe dieser Bahn überzutreten. Mein Bestimmungsort
war vorerst Villach, wo ich im Monat Juni 1867 eintraf.
Mein zweijähriger Aufenthalt in diesem damals so gemüth-
lichen Städtchen Kärntens wird mir imtner unvergesslich
bleiben. Nicht als ob ich nicht auch dort des Schicksals
Tücke zu fühlen bekommen hätte; aber das dort erfahrene
Leid ist heute längst verblasst, und nur die daselbst
verlebten angenehmen Tage prangen noch in goldener
Erinnerung! Das jugendliche Alter meiner Mädchen
nöthigte mich endlich zu einer zweiten Ehe, die ich bald
darauf einging. Ich wohnte mit meiner Familie am
Hauptplatze in einem alterthümlichen, düsteren Hause, das
den Stempel eines Spukhauses förmlich an der Stirne
trug, und meine Erfahrungen darin sind in dieser Beziehung
auch merkwürdig genug, um eine kurze Erwähnung zu
verdienen.

Eines Abends im Spätherbst 1867 wollte ich vom
Hause in unsere Stammkneipe gehen, um wie gewöhnlich
bei einem Glase Bier unter gemüthlichem Geplauder des
Tages geschäftliche Unbilden hinwegzuscherzen, Beim
Heraustreten aus dem Speisezimmer in den schmalen,
unbeleuchteten Corridor, welcher die Zugänge in unsere
Wohnräume, in Küche und Speisekammer vermittelte,
erblickte ich sofort in der Entfernung von beiläufig einem
Schritt vor mir einen kleinen, rundlich glimmenden,
röthlichen Lichtschimmer, gerade wie von einer
brennenden Cigarre, und auch ungefähr in der Mundhöhe
eines erwachsenen Menschen in aufrechter Stellung, welches
mir in dem tiefen Dunkel jenes Ganges regungslos entgegenleuchtete
, ohne jedoch einen Schein um sich zu verbreiten,
der die Quelle dieses leichtes hätte sichtbar werden lassen.
— Fast eine Minute lang musste ich auf das Glimmer-
lichtchen blicken, bis ich endlich die Zimmerthür wieder
öffnete, um mich von der Ursache desselben zu überzeugen,
worauf es natürlich unsichtbar wurde und auch, nachdem
ich die Thüre wieder geschlossen hatte, nicht mehr zum
Vorschein kam. Wir untersuchten nun die Küche und
Speisekammer, aber keine Spur eines Lichtes war in allen
diesen Bäumen zu entdecken, die Gangthüre übrigens auch
verschlossen, so dass auch von aussen Niemand herein
konnte. Und so ist mir Ursache wie Bedeutung dieser
Lichterscheinung noch heute ein Räthsel, wenn ich sie mir


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0310