Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 306
(PDF, 169 MB)
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306 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1894.)

Bald darauf (1873) kam ich zum Baue der Salzburg-
Tirolerbahn nach Golling, und von dort 1874 nach Werfen,
diesem durch seine imponirende Veste Hohenwerfen sich
den Vorüberreisenden bemerkbar machenden Marktflecken
des Pongau's, wo ich bis Juli 1880 domicilirte. Das Haus,
resp. die Wohnung, die ich in diesem kleinen Marktflecken
als allein disponibel beziehen musste, war bereits als
nicht geheuer im Verrüfe. — Mein Vorgänger in
derselben, wie auch die Wohnparteien des ersten Stockes,
hatten allerlei Unheimliches erfahren, was natürlich nicht
verschwiegen bleiben konnte, so dass ich diese Wohnung,
aufrichtig gestanden, mit einer gewissen Befangenheit bezog.
Nichtsdestoweniger ist mir während meines fast sechsjährigen
Aufenthalts darin, und obwohl ich sie fast zu jeder Stunde
des Tages und der Nacht betrat, — mit einer einzigen
Ausnahme — nichts Auffallendes begegnet. Doch wollen
meine Mädchen allerlei ganz unerklärliche Bewegungen von
Gegenständen und — kurze Zeit vor dem Tode meines
jüngsten Töchterchens — auch eine sonderbare Lichterscheinung
bemerkt haben, die ihnen eines Abends beim
Nachhausekommen auf der Stiege in Gestalt einer
leuchtenden Kugel sichtbar voranschwebte, —
bemerkt haben; meine Magd aber, eine bereits bejahrte
Person, sogar durch gewaltsames Wegziehen ihrer
Bettdecke, einige Male aus dem Schlafe aufgeschreckt
worden sein. Mein eben erwähntes Töchterchen dritter
Ehe, welches ich wirklich 1876 zu Werfen durch den Tod
verlor, — hatte in den letzten Tagen ihrer Krankheit
allerlei — Visionen. — So sass meine Erau, wie
zumeist auch wenige Tage vor dem Hinscheiden des lieben
Kindes, am Bette desselben, als die Kranke auf einmal
ausrief: — „Mama! ein wunderschöner Engel sitzt
hinter Dir!" — und wie die Mutter ihr dies ausreden
wollte, ihr wiederholt betheuernd versicherte, sie sehe den
schönen Engel ganz deutlich, aber auch — das „alte
W e i b 1" neben dem Ofen, — und bat, Mama möge trachten,
dass dieses letztere aus dem Zimmer fortkäme. —

Weiter ereignete sich in diesem verrufenen Hause nichts
Erwähnenswerthes bis im Spätherbste 1879. Wir wollten
uns eben nach dem Nachttische zur Ruhe begeben, als
meine jüngere Tochter aus ihrem Zimmer mit dem Ausrufe
in unser Schlafzimmer hereinstürzte, sie höre allerlei
Gepolter im Gange vor ihrem Zimmer, und es komme
ihr vor, als wolle Jemand mit Gewalt in ihr (versperrtes)
Zimmer herein. — Ich nahm sofort das Licht und wollte
mich von der Ursache dieses angeblichen Lärms überzeugen.


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