Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 308
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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308 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1894.)

erklären, da er sich nicht denken könne, wer so spät des
Nachts an jener abgelegenen, schwer zugänglichen Stelle
des „Feuersangwaldes" etwas zu schaffen haben konnte.*) —
Ihm, — welcher bald darauf von Werfen weg und in recht
unerquickliche Dienstverhältnisse kam, die den in jeder
Hinsicht tüchtigen Mann schliesslich leider zum Selbstmord
trieben, — mag jene Erscheinung des 7,nächtlichen Leuchters"
möglicher Weise wohl ein Vorbote gewesen sein all der
traurigen Ereignisse, die ihm so nahe bevorstanden. —

Ich lebe nun seit 18b0 hier in Klagenfurt, ohne dass
mir je wieder etwas Unheimliches begegnet wäre, habe hier
auch meine dritte Frau zu Grabe getragen und vor
Kurzem auch meinen einzigen Sohn im jugendlichen Alter
von neunzehn Jahren durch den Tod verloren, so dass mir
von all meinen Kindern nur noch die älteste Tochter als
% Stütze und Trost meines Alters verblieb. — Unter diesen
Verhältnissen ist es wohl erklärlich, dass ich meinem
Lieblingsstudium, dem Occultismus, mit erneuertem Eifer
anhänge, zumal ja bei meinen Jahren das Leben wenig andere
Reize mehr hat. Und da boten und bieten mir die „Sphinx",
die „Psychischen Studien", sowie die mittlerweile erschienene
mystische Litteratur, wie Perty's „Anthropologie" und
„jetziger Spiritualismus", Daumer's »Heich des Wunderbaren
und Geheimnissvollen", du Prefs „Mystik" und „Monistische
Seelenlehre", Kiesewetier'% „Geschichte des Occultismus" und
schliesslich Herrn Staatsrath Jksakow's „Animismus und
Spiritismus" reichliche Gelegenheit, meine Ansichten zu
corrigiren und zu vervollständigen.

Namentlich letztgenanntes Werk ist auf spiritistischem
Gebiete eine geradezu Epoche machende Erscheinung, und
Niemand, der es nicht gelesen, darf sich rühmen, den
Spiritismus gründlich zu kennen. Ich wenigstens gestehe
offen, dass erst die scharfsinnigen Auseinandersetzungen des
Herrn Staatsraths Aksakorv mit einem Dialektiker, wie
Eduard v. Hartmann, die letzten Zweifel zu bannen vermochten,
die mir in Bezug auf gewisse Punkte im Spiritualismus noch
geblieben waren. —

Der freundliche Leser, welcher mich nun durch einen
Zeitraum von beinahe 60 Jahren meines Lebens begleitet
hat, mag daraus entnehmen, dass es einer fast eben so
langen Zeit, sowie umfassender Studien bedurfte, bis ich
vollends für den Spiritismus gewonnen ward. Dabei kamen
auch mancherlei Rückfalle in die vorige Apathie vor;

*) Vgl. „Psych* Stud« Februar-Heft 1894 8. 64 ff. den Artikel: —
„Die Laterne mit der Hand," — Der Sekr, d. Be4.


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