Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 312
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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312 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1894.)

wird vom Verfasser energisch zurückgewiesen und ebenso
auch die Vorstellung, dass die Seele der unsterbliche Factor
im Menschen sei. Die Seele als Trägerin des Willens,
welche als solche den Charakter oder die Persönlichkeit
des Individuums ausmacht, hat einen Anfang und dem-
gemäss auch ein Ende; ferner ist sie einem steten Wechsel
unterworfen durch den Einfluss äusserer Einwirkungen; sie
kann vollständig verändert und vertauscht werden und daher
unmöglich das Unsterbliche, Ewige in uns sein. Das
sog. „doppelte Bewusstsein" ist ein frappanter Beweis dafür,
wie wenig einheitlich und beständig die Persönlichkeit ist.
Das dritte Princip jedoch, der Geist, stellt das Stete und
Unwandelbare im Menschen dar; es ist das „transscenden-
tale, unpersönliche, aber doch individuelle Wesen im
Menschen."

In dem nun folgenden dritten Kapitel kommt der Verfasser
auf die Mystik selbst zu sprechen und bezeichnet als
deren Endziel: — „den Menschen, der durch das Böse aus
seinem Ursprung—Gott — herausgetreten ist, in weite Gottesferne
sich verloren hat, in engster Gottes-Nähe wieder zu
einigen mit diesem seinem Ursprung." — Die Mystik definirt
er mit den Worten, mit denen Görres seine christliche
Mystik beginnt: — „Mystik ist ein Schauen und Erkennen
unter Vermittelung eines höheren Lichtes und ein Wirken
und Thun unter Vermittelung einer höheren Freiheit," —
Um es gleich hier zu sagen: es wäre zur Vermeidung von
falscher Auffassung besser gewesen, wenn der Verfasser
diese Definition als von Görres herrührend gekennzeichnet
hätte. Die Leser, welche das Werk von Görres noch nicht
kennen, — und das dürften doch, da der Verfasser für
Anfänger hauptsächlich schreibt, wohl die Mehrzahl sein, —
könnten auf den Gedanken kommen, dass jene Definition
geistiges Eigenthum des Verfassers wäre, — ein Irrthum,
der jenem selbst wohl am allerpeinlichsten sein würde.

Der Beweis, dass alle Mystik nur ein Streben zur Vereinigung
mit dem höchsten Wesen, nach ihrer theoretischen
Seite hin also Theosophie ist, wird unter Hinweis auf das
Gesetz des Karma in durchaus überzeugender, bilderreicher
und ergreifender Darstellung geführt und ist sicherlich von
allen Theilen des Werkes der am meisten packende. Er
wird gerade dem Laien die lebhafteste Veranlassung geben,
den theosophischen Anschauungen und Lehre» näher zu
treten.

Das vierte und letzte Kapitel hat zum Inhalt die Hinweisung
auf den Weg, den ein Jeder zu wandeln hat,
welcher ernster und überzeugter Mystiker werden will; hier


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