Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 338
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0350
338 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1894.)

ich nur zufällig entdeckte. Mein Kopf schmerzte, oder
vielmehr der hintere Theil meines Nackens, und ich hielt
meine Hände hinter meinem Kopfe zusammengeschlossen,
was mir den Schmerz ein wenig zu erleichtern schien; meine
Arme wurden von dieser Haltung ermüdet, und ich legte
sie auf meine Kniee nieder, wie ich glaubte, wobei ich jedoch
entdeckte, dass ich gar keine Kniee hatte, und meine Hände
kamen, anstatt auf diesen, auf den Stüh) zu liegen. Das
erschreckte mich ein wenig, und ich wollte wissen, ob dies
wirklich so, oder nur ein Traum wäre. Das Licht war
gut, und ich lenkte die Aufmerksamkeit meines nächsten
Nachbarn auf diesen Umstand, und er prüfte den Stuhl
mit noch vier Anderen, welche die Thatsache bestätigten,
dass nur die obere Hälfte meines Körpers wirklich existirte.
Der Stuhl war leer, mit Ausnahme meiner Kleider; die
Arme, die Schultern, die Brust waren richtig vorhanden,
oberhalb über dem Stuhlsitze. Ich konnte sprechen, meinen
Kopf und die Arme bewegen und Wasser trinken, und
konnte auch ebenso meine Fasse und Kniee fühlen, obgleich
sie nicht da waren.

„Die ganze Zeit über kamen und gingen (gestalten,
die sich nar zeigten, und Hände von verschiedenen Formen
und Grössen, welche die dem Kabinet Nächsten berührten*
Ich glaube, dass es noch eine Stunde gedauert haben muss,
nachdem ich zuerst raeinen eigentümlichen Zustand entdeckt
hatte, was für alle Zwecke lange genug dauerte und lange
genug für mich, um wissen zu wollen, ob ich jemals meine
Beine wieder bekommen würde, um mit ihnen heimzugehen,
was mich sehr nervös machte.

„Dies ist ganz in Kürze das, was sich ereignete, und
ich hoffe, dass irgend Jemand von hier Ihnen einen gehörig
detaillirten Bericht zusenden wird. . .

„Freundlichst empfiehlt sich u. s. w.

„227. d'Espcrance" —

Da ich die Schreiberin dieses Briefes als eine ganz
wahrheitsliebende Person kenne, so hatte ich gar keinen
Grund, ihre Worte in Zweifel zu ziehen, und ich begriff
sofort die grosse Wichtigkeit dieser Thatsache vom
theoretischen wie phänomenalen Gesichtspunkte aus* Aber
das Wesentliche dabei war, zu seben, wie sie von den
Zeugen beobachtet und festgestellt worden war, — wie weit
dieses Zeugniss wird für befriedigend erachtet werden
können, um eine so ausserordentliche, ganz fabelhafte
Thatsache zu begründen. Man wird begreifen, mit welcher
Ungeduld ich die verheissenen Details erwartet habe, und
mit welcher Befriedigung ich die drei Zeugnisse in Empfang


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0350