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Aksakow; Ein epochemachendes Phänomen ete, 339
nahm, welche der General Toppelius mir zu übersenden die
Gefälligkeit hatte. Ich gebe sie hier an erster Stelle mit
der aus ihnen sich ergebenden Correspondenz wieder: —
1. Zeugniss des Fräulein Wera Hjelt*) mit vollständiger
Besclireibung der Seance.
(Uebersctzt aus dem Schwedischen ins Französische
und aus diesem ins Deutsche.)
Hochgeehrter Herr!
Dem Wunsche der Mrs E. d'Esperance entsprechend,
beeile ich mich, Ihnen die Details der letzten Seance mit-
zutheilen, welche hier am 11. December 1893 stattgefunden
hat. Die Seance ist bei dem Ingenieur Herrn Seiling
abgehalten worden. Die Arrangements waren beinahe
dieselben wie bei den vorhergehenden Seancen, nur mit
dem Unterschiede, dass dabei heller gemacht wurde. Ich
beobachtete dabei Folgendes:
Vor der Seance. — Das Medium betrat bei
voller Beleuchtung das Zimmer und nahm auf einem
ziemlich breiten, gepolsterten Stuhle Platz, der auch in
seiner Bücklehne zum Theil gepolstert war. Das Medium
legte den kleinen Shawl ab, den es in den vorhergehenden
Seancen oft um seine Schultern getragen hatte: — weil
das Zimmer, welches wir damals einnahmen, viel grösser
und kälter war. Sie machte später den Vorschlag, ihn zur
Abschwächung des Zimmerlichtes zu verwenden. Das
geschah. Sie zog ihre Handschuhe aus und steckte sie in
die Tasche, Vor Beginn der Haupt-Manifestationen zog
sie nichts aus ihrer Tasche heraus, nicht einmal ihr
Taschentuch. Ich gab besonders auf diese Thatsachen acht,
weil nach den letzten Seancen die Frage erhoben wurde,
ob der Shawl nicht zu Etwas bei den Materialisationen,
ebenso wie die Handschuhe, gedient habe, welche letzteren
für Hände gelten konnten, wenn man sie auf den weissen
Shawl legte, während das Medium mit dem Aussehen eines
Geistes im Zimmer oder im Kabinet umherging. Bei der
leichten Bewegung, mit der das Medium seine Handschuhe
in seine Tasche gleiten liess, vernahm ich etwas wie ein
Geklirr von Schlüsseln oder von Geld in der besagten Tasche.
Ich beschloss, den Geist zu überwachen und zu beobachten,
*) Stifterin und Vorsteherin einer grossen Unterrichts-Anstalt
für Holzschnitzerei in Heisingfors („Pedagogisk Slöjdanstalt"); ist
Verfasserin der Broschüren: — „Die Frau auf dem Felde der praktischen
Thätigkeif. — „Die Berechtigung zur Erlernung eine3 Handwerkes
an den sogenannten gelehrten Schulen". —- „Anweisungen im
Holzschnitzen für Kinder". — Am A*
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