Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 357
(PDF, 169 MB)
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Aksakow: Vorwort zur zweiten Aufl. v. Ammismus u. Spiritism. 357

Und siehe da! zehn Jahre später, obgleich „die genaue
Feststellung dieser Fundamentalfragen" noch nicht stattgefunden
hat, obgleich sie sogar noch von Niemandem
unternommen worden ist, und obgleich Herr v. Harimann,
wie zuvor, noch nichts auf diesem Gebiete durch seine
eigene Erfahrung selbst gesehen hat, — „ohne welche einem
Urtheil die feste Unterlage fehlt", — nimmt er nichtsdestoweniger
von seinem ersten und vernünftigen Entschlüsse,
„sein Urtheil zu suspendiren", Abstand und veröffentlicht
sein Buch: — „Der Spiritismus." — Nur bezüglich seines
Vorurtheils über „die hypothetischen Ursachen" hat er nichts
aufgegeben; im Gregentheil wird es klar, dass man gerade
darin das treibende Motiv suchen muss, das ihn genöthigt
hat, die Feder zu ergreifen, um sein Urtheil über den
Spiritismus abzugeben. Denn für ihn, als einen „Vertreter
der geläuterten Sittlichkeit", ist der Glaube an die Unsterblichkeit
nichts weiter als ein Ausdruck des „transscendentalen
Egoismus" und „des plumpsten mittelalterlichen Aberglaubens
", welcher folglich alle Anstrengungen „der Vorkämpfer
der Aufklärung" erheische, um ihn einzusargen.
Es ist klar, dass von diesem Gesichtspunkte aus, und
zwar einzig von diesem aus, der Spiritismus in den
Augen v. Hartmann'% „eine öffentliche Kalamität zu werden
droht." („Spiritismus" S. 15—16.)

Und diese Kalamität fährt trotz aller Anstrengungen
der „Vorkämpfer der Aufklärung" fort, sich immer zu ver-
grössern! Der „Psychismus" ist wirklich eine Frage an der
Tagesordnung geworden. Wie gewaltig sind seine Fortschritte
während diesen letzten 2ü Jahren trotz aller
Hindernisse! Indem ich mich vom Kampfplatze zurückziehe,
empfinde ich den grossen Trost, zu sehen, dass alle meine
Anstrengungen nicht vergeblich gewesen sind, — dass meine
ganze Arbeit nicht an die Bebauung eines unter unseren
Füssen beständig weichenden Sandbodens verschwendet ist.

Dass die Fortschritte des „Psychismus" wirklich so
grosse sind, dafür haben wir das gediegene Zeugniss des
Herrn Professors Dr. Wilhelm Wwndt in Leipzig, welcher
uns sagt: — „Die Hinneigung zum Occultismus ist ein
hervorragender Bestandtheil der geistigen Strömungen
unserer Tage." (S. Wundfs „Hypnotismus und Suggestion",
Leipzig, 1892, S. 109.) . . . Ferner: — „Die grösste der
philosophischen Zeitschriften . Frankreichs, die vortrefflich
geleitete 'Revue philosophique', öffnet gleich bereitwillig
Berichten über hypnotische Experimente, wie solchen über
Telepathie, thierischen Magnetismus und Verwandtes ihre
Spalten. Und diese Dinge werden hier nicht etwa als


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