Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 372
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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372 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1894.)

blauer Luft erfunden wären und nicht vielmehr der letzte
Niederschlag einer früher sehr ernsthaft geglaubten Wirklichkeit
seien. Das gilt in verstärktem Maaszstabe auch von
den Sagen und Märchen der Bakairi, wie sie sich nennen;
es offenbart sich hier ihre volle, ungebrochene Naivetät des
kindlichen Glaubens, die noch nicht vom ertödtenden
Skepticismus angefressen i3t; ihre Mythologie ist keine
schemenhafte, blasse Personificirung der grossen Naturkräfte,
wie der übliche Ausdruck meist lautet, keine feinsinnige
Symbolisirung, sondern eher ein Bilderbuch, in das sie die
Geschichte ihres Stammes eintragen, — natürlich, wie sich
das gehört, mit mancherlei Variationen. Und das Material,
mit dem sie arbeiten, kann nur ihrer nächsten, durch tagtäglichen
Umgang ihnen vertraut gewordenen Umgebung
entnommen sein, nämlich der Thierwelt, so dass in der That
in dieser Beleuchtung, wie von den Steinen versichert, das
menschliche Dasein nur die organische [nicht auch psychische ?]
Fortsetzung jenes animalischen Untergrundes ist." U. s. w.

g) Für die Psychisten und Mediumisten (vulgo: —
Spiritualisten und Spiritisten) dürfte es von Interesse sein,
welche Fortbewegung zur Zeit auf dem Gebiete der Psycho-
Physik und Psychologie an den Universitäten herrscht.
So eben lesen wir im „Leipziger Tageblatte" Nr. 214 vom
28. April er. S. 3148, 2. und 3. Spalte: — „k-n, Professor
Hermann Ebbinghaus in Berlin ist zum ordentlichen
Professor der Philosophie an der Universität Breslau
ernannt worden. Ebbinghaus vertrat in Berlin zuletzt als
ausserordentlicher Professor das Fach der Psycho-Physik
und physiologischen Psychologie, eine Disciplin,
die bekanntlich zuerst und vornehmlich durch drei
berühmte Leipziger Professoren gepflegt und ausgebaut
worden ist, durch Ernst Heinrich Weber, „den
Vater der Psychopbysik", wie ihn Fechner nannte, IPechner
selbst und W. Wundt. Ebbinghaus suchte in seinen Arbeiten
'Ueber das Gedächtniss' und über 'Farbenwahrnehmungen*
auch seinerseits die Bemühungen, für die mächtigen Hebel
der exaeten Naturforschung, Experiment und Zählung, auch
in der Welt der psychischen Vorgänge geeignete Angriffspunkte
zu gewinnen, zu fördern. Kleinere Arbeiten veröffentlichte
er in der 'Zeitschrift für Psychologie und
Physiologie der Sinnesorgane', die er seit 1890 gemeinsam
mit Arthur König herausgiebt. Seit einigen Jahren wurde
seiner Leitung in Berlin ein nach dem Leipziger Vorbild
neu eingerichtetes Institut für experimentelle Psychologie
unterstellt. Professor Ebbinghaus steht gegenwärtig im
45. Lebensjahre." — Ernst Heinrich Weber war bekanntlich


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