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390 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 8. Heft. (August 1894.)
ad 3) Ich war ganz ahnungslos, als Frau d'E. mich zu
sich rief und sagte: — „Herr S.} geben Sie mir Ihre Hand
und befühlen Sie den Stuhl!" — Erst nachdem ich dies
gethan, wurde ich mir bewusst, worum es sich handelte.
ad 4) Ich sagte unwillkürlich: — „Frau d'E. sitzt nicht
auf dem Stuhle, nur ihr Kleid liegt auf demselben" —, weil
ich eben auf dem Stuhle nichts von ihrem Körper fühlte.
Dass ich gleichwohl ihren ganzen Oberkörper über dem
Stuhlsitze deutlich sah, glaube ich wohl nicht erst betonen
zu müssen, da dies Jedermann, wenigstens die zunächst
Skizze des bei der Sitzung am 11. December 1893
benutzten Stuhles*
Sitz und Lehne
des Stuhles sind
gepolstert.
Die Maasse sind
cm.
Sitzenden, gut genug sehen konnte. Habe auch mit Frau
HR. gesprochen.
ad 5) In wieweit ich berechtigt war, zu sagen, dass
meine Hand den ganzen Stuhlsitz befühlte, geht aus Fig. 3
der Skizze hervor, die eine Horizontalprojection des Stuhlsitzes
vorstellt. Die Zick-Zack-Linie entspricht dem Wege,
den meine Hand gemacht, die sich demnach offenbar unter
dem Körper der Frau d'E. befunden haben muss. Fin
Heraufgezogensein der Beine war unbedingt ausgeschlossen.
— Auffallend war mir hinterher nur, dass ich — nachdem
ich erst Zeit gehabt, alle Umstände zu erwägen, — lediglich
das aus feinem Wollenstoffe bestehende Kleid auf dem
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