Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 401
(PDF, 169 MB)
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Wittig: Paul Heyse und der von ihm ironisirte Spiritismus. 401

1534 stammendes Spukhaus in einer norddeutschen Provinzstadt
, das er uns schaurig genug schildert, in dem sich ein
jüdischer Kaufmann,, der dem Spuke trotzen wollte, erhängte,
weil ihn darin das Glück verliess, und das ein armer
Schuster Wenzel Kospoth, ein Deutschböhme, mit hoher
obrigkeitlicher Bewilligung, als Pförtner bezog und bewachte,
der später eine ihm bekannte, arme, vertriebene, weil als
Hexe verrufene, 40jährige Wittwe eines nahen Dorfes mit
ihrer schönen Tochter Gundula zu sich nahm, die sich ehrlich
mit Nähen und Kleidermachen zu ernähren suchten. „Und
doch muss der Erzähler dieser wahrhaften Geschichte nun
endlich mit dem Bekenntniss herausrücken, dass in nächster
Nähe der ganz unschuldig verrufenen Frauen ein wirklicher,
rechter und richtiger Spuk sich eingenistet hatte, von dessen
Anwesenheit weder die drei Bewohner des Hauses, noch
irgend wer in der Gasse eine Ahnung hatte. *** Bekanntlich
" — fährt der Meister unserer Novelle belehrend fort
— „gehen die Seelen der Verstorbenen, wenn sie ihren
Körper verlassen, nicht sofort in den Himmel ein, oder
fahren in die Hölle, sondern, wenn sie zu Lebzeiten dem
katholischen Glauben angehangen haben, zunächst ins
Fegefeuer, um dort den Tag des jüngsten Gerichtes und
der Auferstehung des Fleisches zu erwarten." [Eine, wie
mich dünkt, ganz irrige Lehre, da schwere Todtsünder
nach dem Glauben der katholischen Kirche sofort von den
Teufeln in die unterste Hölle hinabgestürzt und dort
gepeinigt werden, wenn sie unmittelbar nach ihrem Tode
vor dem Richterstuhle Gottes gestanden haben und zur
Hölle verurtheilt worden sind. — Der Refer.] „Haben
sie sich aber zur protestantischen Oonfession gehalten, so
verfügen sie sich nach ihrem Ableben in das sogenannte
Zwischenreich, wo sie sich in einem so ungemüthlichen,
gelangweilten und nervös aufgeregten Zustande befinden,
wie irdische Reisende in einem grossen, schlecht ventilirten
Wartesaal. Zumal es an jenem überirdischen Ort sogar an
allen Erfrischungen fehlt, [Woher weiss denn unser Novellist
dieses so genau? Es ist dies schwerlich die richtige Beschreibung
des Zwischenreiches oder Fegefeuers. — Ref.], mit
denen ein Passagier in Fleisch und Bein, wenn ihn hungert
und dürstet, sich die Zeit vertreiben mag. Auch die Ankunft
neuer Reisegefährten bietet wenig Unterhaltung, da mit wenigen
Ausnahmen alle dieselbe wehmüthige oder unzufriedene
Miene machen, die noch von den Abschiedsstunden her in
ihren blassen Zügen erstarrt ist — Höhere Geister freilich,
die schon auf Erden über das kleine Elend des Daseins
erhaben waren und alle Ereignisse im Lichte der Ewigkeit


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