Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 404
(PDF, 169 MB)
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404 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 8. Heft. (August 1894.)

um die Gründe der besseren Verhältnisse der Reicheren
zu bekümmern, während die Mehrzahl dieser sich noch
sorglos auf ihre alten Gerechtsame und das gewohnte
Herkommen versteift! — Ref.] „Denn es hatte sich bald
herausgestellt, dass die Frager an den klopfenden Tischen
und in den dunklen spiritistischen Sitzungen selbst den einfältigsten
Unsinn, der ihnen aus dem Jenseits zugeraunt
wurde, gläubig als tiefe, überweltliche Weisheit hinnahmen,
oder nach ihren Wünschen zu deuten wussten. Wer gern
tanzt, dem ist leicht aufgespielt, und wer nach einer vertraulichen
Mittheilung von Julius Caesar, Plato oder Beethoven
begierig ist, der hört auch in dem Gestammel eines verklärten
Karrenschiebers, mit dem er sich auf geheimnissvollem Wege
in Rapport gesetzt hat, Worte der sublimsten Weisheit."
[Nun, ich kenne ein sehr schönes Lied des Herrn ffeyse über
den Verlust eines kleinen Sohnes, dessen Stammeln und
anfängliches Verstehen ihn als Vater so oft beglückt haben.
Und die naiven Evangelien-Berichte schlichter Fischer vom
See Genezareth werden noch heute von Millionen mit
Andacht gelesen. Und die Worte schlichter Landleute und
Gebirgsbewohner werden in Dorfgeschichten und Alpendramen
verewigt und mit Leidenschaft gerade von den
Gebildeteren verschlungen. Der nun schon drei Jahre
selige, sonst so geistreiche englische Cardinal Manning, von
dem man kürzlich durch den Phonographen des Obersten
Gourand, eines Mitarbeiters Edison''s, seine letzten Worte
vor einer glänzenden Versammlung erwartungsvoll ertönen
Hess, könnte Herrn Heyse belehren, dass selbst letzte, gewiss
vorbedachte Worte eines so grossen Kirchenfürsten so
wenig geistreich waren, dass viele der Anwesenden, wie die
„Frankfurter Zeitung'* am Ende Februar 1894 aus London
berichtet erhält, „wohl eine Empfindung gehabt haben,
ähnlich derjenigen der Hinterbliebenen eines reichen Mannes,
die zur Testamentsöffnung eingeladen wurden, um zu vernehmen
, dass er ihuen nichts vermachte." — Könnte sein
unsterblicher Geist, wenn er sich offenbaren sollte, nicht
noch zuweilen ähnlich sprechen? Seine aus dem vorzeitlichen
Jenseits unseres Diesseits herübertönende, phonographische
Rede aber lautet: — „An Alle, die nach mir
kommen mögen: Ich hoffe, dass keins der Worte, die ich
während meines Lebens schrieb oder sprach, nach meinem
Tode für irgend Jemand verletzend befunden werden wird.
Henry Cowardo Manning, Cardinal, Erzbischof." — Und was
sagt uns Herr Heyse nicht selbst Aehnliches über den
Spiritismus, den er nur in seiner schlimmsten Abart sich
und Anderen vorzustellen vermag! Ob wohl Herrn Heyse


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