Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 405
(PDF, 169 MB)
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Wittig: Paul Heyse und der von ihm ironisirte Spiritismus. 405

nur einfältigster Unsinn in den sogenannten Geisterbotschaften
vor Augen gekommen ist, und nicht auch solche
Offenbarungen, wie Referent eine vom Geiste Goethe's erhielt,
die er im IL Jahrgange 1875 der „Psych. Stud.", Juli-Heft
S. 334 sub /), vergl. Januar-Heft 1«80 S. 10 ff., mitgetheilt
hat? Und enthält das neueste, eine zusammenfassende
Ueberschau des ganzen spiritistischen Gebietes vermittelnde
Werk des Staatsraths Aksakow — „Animismus und
Spiritismus" — nicht Stellen, welche auch Herrn Heyse
harte Nüsse zum Knacken darbieten? — Ref.]

Doch hören wir ihn selbst weiter: — „Seit einigen
. Jahren nun war auch die Stadt, in der sich diese wahrhafte
Geschichte zutrug, vom Fieber der Spiritisterei ergriffen
worden, gerade weil die Aufklärung auf religiösem Gebiet
die beiden Stadtkirchen entvölkert hatte. Zuerst hatte man
sich begnügt;, Tische rücken und klopfen zu lassen. Nach
und nach aber war man nach höherem Geisterverkehr
begierig geworden, und zwei Medien hatten nebst ihren
Hypnotiseuren ihren Einzug in die Stadt gehalten, so dass
keine Nacht verging ohne einigen spukhaften Unfug, und
zwar vorzugsweise in den besten und gebildetsten Familien."
— [Ist das nicht ein Selbstwiderspruch des Herrn Heyse,
der doch spukhaften Unfug im Jenseits und infolgedessen
wohl auch zuvor im Diesseits nur dem Pöbel und nicht den
besten und gebildetsten Familien noch kurz vorher vindicirt
wissen wollte? — Ref.] „Um den so gesteigerten Ansprüchen
zu genügen und den Weg abzukürzen, hatte man
im Zwischenreich endlich für gut befunden, zwei der
robusteren Geister ein für alle Mal in dieser Stadt zu
installiren, damit sie auf den leisesten Ruf gleich bei der
Hand wären. Auch hatten sich sofort zwei Bewerber um
diesen Posten gemeldet, der Geist eines Weinreisenden, dem
die unthätige Ruhe nach seinem mobilen Erdenleben unerträglich
fiel, und die abgeschiedene Seele eines Hausknechts,
der zufällig beim Bürgermeister des betreffenden Ortes in
Kondition gewesen und daher mit den Verhältnissen der
Einwohner in besonderem Maasse vertraut war. Dieses
ziemlich ungleiche Paar schien sich für alles Erforderliche
eben darum besonders zu qualificiren, da der Weinreisende
mit seiner weiteren Weltkenntniss aushelfen konnte, wo der
selige Hausknecht, der nur Ortskunde besass, mit seinem
Latein zu Ende sein würde/'

„Die beiden, [der Weinreisende und der Hausknecht], die
sich übrigens mit unfreundlichen Blicken maassen, waren also
eines schönen Abends zusammen abgesegelt, und Johann
Grüber, der Hausknecht, hatte den Vorschlag gemacht, in dem


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