Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 427
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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v. Huth: Kurzer Bericht über die übernatürlichen Ereignisse. 427

sahen jetzt ein, dass das Unwesen nicht aufhören wollte,
weshalb wir wiederum die Wohnung zu verlassen gedachten.
Meine Frau war damit beschäftigt, die Gardinen herunter
zu nehmen, als ein Holzmesser, das beim Bandweben
benutzt wurde, gegen die Fensterpfoste geschleudert wurde
und zwei Fensterscheiben zerschlug. Nicht weniger als
18 Mal erneuerte sich an diesem Tage das Unwesen. — Der
folgende Tag, Palmsonntag, war der ungeheuerlichste
während der ganzen Zeit. 41 verschiedene Gegenstände
wurden an diesem Tage in den Zimmern hin und her
geworfen. Als ich früh am Morgen Kaffee getrunken hatte,
stellte ich die gebrauchten Tassen in einen Schrank und
verschloss die Thiire, worauf ich in den Stall ging, um nach
den Pferden zu sehen. Ich war kaum hinausgekommen, als
meine Mutter mir zurief, dass die Tassen zerschlagen auf
der Diele lägen, dass aber die Schrankthüre verschlossen
sei. Hätte nicht meine Frau und das eine Mädchen gesehen,
wie ich die Tassen hineinstellte, so hätte ich sicherlich an
meiner eigenen That gezweifelt. — Gleich darauf kam ein
Schwager von mir auf Besuch. Er wurde mit oder ohne
Willen Zeuge von Verschiedenem. Wir sassen eine Zeitlang
zusammen im Schlafzimmer. Auf dem Ofen stand ein
Zinn-Napf mit Milch, welche warm gehalten werden sollte
für das kleine Kind. Dieser Napf nun wurde durch das
ganze Zimmer geworfen und schlug gegen die Wand, wo
mein Schwager sass. Er hob den Napf auf und stellte
denselben an eine andere Stelle. Der Napf lag gleich
darauf wieder bei seinen Füssen. Als wir Mittags bei
Tische sassen, wurde ein Brod vom einen Ende des Zimmers
auf den Tisch geworfen zwischen Gefässe und Teller.
Meiner Frau wurde übel, die Kinder schrieen, und mein
Schwager vergoss Thränen. Vom Mittagessen war jetzt
keine Rede mehr. Mein Schwager entfernte sich aus unserem
Hause sobald als möglich. — Nachmittags selbigen Taues
kamen zwei andere Schwäger, gefolgt vom Schullehrer
Widien, aus der Stadt. In ihrer und unserer Gegenwart
wurde eine Kleiderbürste, ein Blechmaass und ein Theebrett
von der einen Seite des Zimmers zur anderen geworfen.
Auf diese Weise ging es den ganzen Tag. Als wir Abends
zur ßuhe gehen wollten, wurde ein halber Mauerstein den
Fussboden entlang geschleudert. Jetzt wurde ich selber
erschreckt, denn ich befürchtete, derselbe sei aus dem Ofen
gerissen, und dass andere ähnliche nachfolgen möchten. In
solchen Fällen konnte ein jeder unter uns sein Leben befürchten
. Eins der Mädchen theilte uns jedoch mit, dass
sie den fraglichen Stein habe hinter dem Ofen lose daliegend

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