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Aksakow: Ein epochemachendes Phänomen etc. 439
Helsingfors, den 20. April 1894.
Hochgeehrter Herr!
Als Antwort auf Ihre mir gestellte Frage vermag ich
Ihnen nur sehr wenig zu sagen. Ich kannte vor den
Söaneen der Mrs. d1E. gar nichts vom Spiritismus. Ich
hatte sehr wenig, fast nichts davon gelesen, denn ich
wusste bis dahin nicht, dass eine so grosse und interessante
spiritistische Litteratur bestand* Die wenigen Begriffe, die
ich von der Idee desselben hatte, erhielt ich durch meine
Schwester, welche Mitglied der „Gesellschaft für psychische
Forschung" in Stockholm ist, und durch Fräulein HjelU
welche vor einem Jahre an einigen Seancen derselben
Gesellschaft theilgenommen hatte. Die Sache interessirte
mich sehr, und ich hegte ein lebhaftes Verlangen, Weiteres
davon zu erfahren. Deshalb bin ich so glücklich darüber,
dass ich diesen Seancen der Mrs. WE. habe beiwohnen
können.
Genehmigen Sie u. s. w.
Fanny Tavaststjerna.
6. 7. 8. 9. Zeugniss des Generals Toppelms.*)
(Aus dem Russischen Original vom Herausgeber
ins Französische und aus diesem ins
Deutsche übersetzt.)
Helsingfors, den 5./17. December 1893.
Als Mrs. d'E. am 11. December n. St. von St. Petersburg
nach hier zurückkehrte, hielt sie sich, wie* zuvor, bei
mir auf. Als die Rede von der nächsten Seance war,
erklärte ich ihr, dass es absolut nothwendig wäre, dass
solche bei einem besseren Lichte stattfände; denn infolge
einer der hier vor ihrer Abreise nach St. Petersburg von f
ihr gegebenen Seancen wären Verdachtsgründe aufgetaucht, I
dass sie ihren Platz verliesse, auf dem Stuhle nur ihren
Rock zurückliesse u. s. w., und ich theilte Mrs. d'E. dieses
freimüthig mit. Ein solches Misstrauen schmerzte sie tief,
aber sie widersetzte sich der Anforderung nicht. Die i
Seance fand noch denselben Abend des 11. December im
Hause des Herrn Seiting statt bei einer kleinen, gut verschleierten
Xiampe, die Jedoch die Umrisse der Mitsitzenden
und des Mediums zu unterscheiden gestattete. Da ich am
*) Zur Zeit meines Besuches in Helsingfors waren Frau General
Toppelius und ihre beiden Töchter abwesend. Aber der Generai sagte
mir, dass sie mir auch nicht würden etwas Besonderes bezeugen
können wegen der Entfernung, die sie vom Medium trennte; demnach
gilt sein Zengniss auch für das ihrige mit. — A. A.
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