http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0462
450 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 9. Heft. (September 1894.)
Gedankenfülle und dem Reiehthum der gesammelten Erfahrungen
auf dem Gebiete transscendentaler Phänomene.
Unter den zahlreichen, mit voluminösen Abhandlungen
sich am Congress Betheiligenden finden wir Gelehrte, die
auf den verschiedenen Gebieten der exaeten Wissenschaften
einen Weltruf gemessen, und Laien, die auf Grund eingehender
Studien occulter Gesetze in der einschlägigen Literatur als
Autoritäten sich einen Namen erworben haben. Unsere
Aufgabe kann nur die sein, möglichst condensirte Auszüge,
eventuell die Quintessenz der Abhandlungen solcher mitzu-
theilen, die aus Liebe zur Wahrheit sich sträuben, das
Resultat ihrer Beobachtungen auf dem Gebiete mystischer
Vorkommnisse in eine bestimmte Kategorie zu verweisen,
so lange nicht unumstössliche Beweise vorliegen, dass es
keiner anderen angehört; d. h., seit die psychische Fernwirkung
als Thatsache anerkannt und bewiesen ist, dürfen
unmöglich alle Erscheinungen auf diesem Gebiete kurzweg
auf Rechnung excarnirter Wesen gesetzt werden. Von diesem
Standpunkte aus betrachtet, erweist sich das auf dem
psychischen Congress Vorgebrachte als reiche Fundgrube
für die Wissenschaft im Allgemeinen und die denkende
Menschheit im Besonderen.
Der meisterhaften Eröffnungsadresse von Seiten des
Prof. JElliott Coues*) folgte der Ihren Lesern schon aus
seinen in Ihrem Verlage deutsch erschienenen spiritualistischen
Schriften bekannte Alfred JB. Wallace, L. L. D., mit
seiner Abhandlung über — „die Ausbreitung der
„ Erkenn tniss occult-psychischer Phänomene
„seit den letzten 50 Jahren." — Er verleiht seiner
persönlichen Ueberzeugung in folgender Sentenz Ausdruck:
— „Diejenigen, die ebenso, wie ich, der Ueberzeugung sind,
„dass es den Geistwesen unter gewissen Bedingungen und
„Gründen möglich wird, sich mit uns in Verbindung zu
„setzen und gewisse materielle Wirkungen in der uns
„zugewiesenen Sphäre hervorzubringen, müssen auf Grund
„des wachsenden Interesses und der überhand nehmenden
„Forschungen zur Einsicht gelangen, dass, so lange deren
„Ueberzeugung auf logischer Beurtheilung der beobachteten
„Phänomene beruht, dieselbe in nicht allzuferner Zeit
„von allen denjenigen getheilt wird, die nach Wahrheit
„streben." —
M. C. 01 Byrne betitelt seine Abhandlung: — „Psychische
Wissenschaft als Triebfeder." — Difficultas non
*) Vergl. „Psych. Sttid." Juli-Heft 1894 S. 359 Note **). —
Der Sekr» d. Bed.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0462