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Handrich: Ktickblicke auf den psychischen Congress in Chicago. 451
solvit argumentum, d. h. die Schwierigkeit oder Verwickelt-
heit eines Problems befreit nicht von der Ergründung der
wahren Ursache. Demzufolge hegt der Verfasser die
Hoffnung, dass auf Grund der Congress-Verhandlungen die
Untersuchung psychischer Phänomene einen allgemein
wissenschaftlichen Charakter annehmen und der Menschheit
nicht allein eine klare Einsicht in das Daseinswesen zu
Theil werde, sondern auch durch und in Folge dieser
Offenbarung eine erleichterte Entwicklung des einzelnen
Individuums sowohl, als der allgemeinen Menschheit.
Z. Deinhard aus München erwähnt in seinem Vortrag
über Phantomerscheinungen des Umstandes, dass
der aus dem physischen Körper der Individuen heraustretende
Astralkörper sich als ein in bläulichem Lichtschimmer
documentirendes Gebilde erweist und den ersteren
gleich einem schleierartigen Gewebe einhüllt, sich alsdann,
bestimmte Form annehmend, verdichtet, um sich nach
geraumer Zeit wieder mit dem physischen Körper zu vereinigen
, resp. sich in'denselben zurückzuziehen.
Giles B. Stebbins ergeht sich in seinem Vortrag über
den „Spiritualismus in den Vereinigten Staaten"
des Längeren über das Wesen desselben im Allgemeinen
und nennt ihn „das Forschen nach Beweisen für die Unsterblichkeit
" einerseits, und andererseits als „die Offenbarung
der Dahingeschiedenen", sowohl für unser seelisches
Empfinden, als auch für die Sinneswerkzeuge, vermöge deren
wir zum Bewusstsein der Offenbarung und gleichzeitig zur
Selbsterkenntniss des uns bevorstehenden Zustandes gelangen.
Demzufolge lebt und wächst die spiritistische Bewegung mehr
im Wesen des Einzelnen, als in Entfaltung ihrer Anhänger
und der stets wachsenden Zunahme nach Aussen.
Charles Gilbert Davis, M. D., in seiner Abhandlung: —
„Hypnotismus mit besonderer Hinsicht auf
hypnotische Suggestion" — stellt nachfolgende Formeln
auf: — 1) Sämmtliche vermittelst der Sinnesorgane auf das
Centrum des bewussten oder unbewussten Lebens übertragenen
Eindrücke beruhen auf Transmission von Kräften.
— 2) Die Eindrücke gestalten sich um so wirksamer und
anhaltender, je mehr Sinnesorgane gleichzeitig beeinflusst
werden. — 3) Die Wirkung der Gedankenübertragung hängt
einerseits von der ausgehenden Projection und andererseits
von dem ihr entgegengesetzten Widerstand ab. — 4) Die
Gedankenübertragung erweist sich um so wirksamer, je
passiver sich das Subject verhält. Am wirksamsten im
Zustande der Hypnose.
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