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454 Psychische Studien. XXL Jahrg. 9. Heft. (Saptembor 1894.)
drei darauf bezüglichen Theorien: 1) der mechanischen
Einwirkung auf Grund unbewusster Muskelkraftanwendung,
2) der telekinetischen Einwirkung der auf die Gegenstände
übertragenen Lebenskraft der Experimentatoren und 3) der
spirituellen Einwirkung, d. h. der von Geistwesen in Scene
gesetzten Manipulationen, verwirft der Autor, sowie dessen
sich an den Experimenten betheiligende Gattin, die erstere
gänzlich, und hinsichtlich der beiden letzteren neigen sie
sich derjenigen der Telekinetik zu, ohne der Einwirkung
von Geistwesen die Möglichkeit abzusprechen.
B. F. II n der wo od betitelt seinen Beitrag — „Theorien
mit Bezug auf sogenanntes automatisches
Schreiben" — und erwähnt unter den hauptsächlichsten
diejenigen, die das Zustandekommen desselben dem un-
bewussten oder Subliminial-Ego (Unterschwellen-Ich) des
Schreibenden, oder dem directen Einflüsse unsichtbarer
Wesen zuschreibt, während eine weitere sich auf die
Projection der im Gehirn bekannter oder uns gänzlich
fremder Mitmenschen entstandenen Gedanken stützt. In
sachgemässer Weise beleuchtet der Forscher die aufgestellten
Theorien, denen er eine gleichmässige Berechtigung
zugesteht und dieselbe durch Beispiele illustrirt und
begründet
C. Staniland Wake über — „Kraft und Energie
als Materie und Bewegung/4 — „Kraft" bezeichnet
der Verfasser als aggregativ, wie z> B. die magnetisch sich
concentrirende Kraft, während er die „Energie" als separativ
(sich absondernd) bezeichnet und dieselbe als electrisch
ausstrahlende Energie illustrirt. Auf Grund dieser Annahmen
klassificirt er Wärme, Electricität und Licht als separative
Energie, das aggregative Prinzip dagegen, das sich im
Magnetismus, der Chemie und Gravitation äussert, als
aggregative (Massen anhäufende) Kraft. Als solche mani-
festirt sich uns die Materie, während die Energie derselben
als Bewegungsmotiv dient
Edmund Montgomery, M. D., über— »die physiologische
Bedeutung der Träume" — Im Verlaufe
der voluminösen Abhandlung sagt der Verfasser wörtlich:
— „Die phantastische Traumwelt ist eine ebenso objective
Weltoffenbarung, wie diejenige ist, die sich uns als die reale
Welt offenbart. Der Grund, warum wir die letztere, im
Gegensatz zu der Traumwelt, nicht als eine Schöpfung der
uns innewohnenden subjectiven Eacultät betrachten, liegt in
dem Umstand, weil unser Urtheil in Folge der überwiegenden
objectiven Sinnenillusion dermaassen beeinflusst wird, dass
wir unser Empfinden auf Rechnung der ausser uns liegenden
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