Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 460
(PDF, 169 MB)
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I

460 Psychische Stadien. XXI. Jahrg. 9. Heft. (September 1894.)

Materie gebunden ist, durch die allein eine derartige Verschmelzung
zu Stande zu kommen vermag. Im ferneren Verlauf
spricht der Verfasser den occulten Phänomenen die Möglichkeit
keineswegs ab, sucht aber die Beweise beizubringen,
dass jedes derartige Vorkommniss auf physischer Grundlage
ruht und nur so lange als occult zu betrachten ist, als uns
die physische Relation unbekannt ist.

B. F. Underwood führt uns in seinem — „Beziehungs-
weisen Wissen" — in die Welt des „Scheins44, die uns
als diejenige des „Seins" erscheint. Unter Anderem führt
er uns zu Gemütb, dass z. B. die Rose nicht duftet, sondern
nur die Eigenschaft besitzt, eine Empfindung wach zu rufen,
die wir vermittelst unseres Geruchsorgans als Rosenduft zu bezeichnen
gewohnt sind. Ebenso ist die Farbe derselben objectiv
nichts weniger als eine Objectivität, da sie nur in Folge der
von ihr ausgehenden Aetherschwingungen, die unseren Sehapparat
treffen, eine subjective Empfindung verursacht, die
wir auf Grund der Vibration als eine der Rose selbst
anhaftende Farbe bezeichnen. Ebensowenig besitzen Töne
eine objective Existenzberechtigung, da die Schwingungen,
bez. Tonwellen, je nach deren Ausdehnung den Gehörsnerv
in der Weife araciren, dass die in unserem Bewusstsein
wachgerufene Empfindung uns als Ton erscheint. So werden
vermittelst der Geschmacksnerven subjective Empfindungen
wach gerufen, die unserem Bewusstsein sich je nach deren
Charakter, z. B. als süss oder sauer, bemerkbar machen.
Ebenso sind „hart" oder „weich" nur Empfindungen, die in
uns selbst liegen, und bei denen z* B. ein mehr oder weniger
ausgeprägter Widerstand, den ein Gegenstand auf unseren
Tastsinn ausübt, irrthümlicher Weise den Anlass giebt, dem
Gegenstand selbst die Eigenschaft „hart" oder „weich" beizumessen
. Demzufolge ist die uns als real erscheinende
Welt eine Wirkung, deren Ursache in uns selbst, das heisst,
in unserem Empfindungsvermögen, liegt und vermittelst
dessen unserem Bewusstsein als sich ausser uns befindlich
aufdrängt, während wir sie in uns selbst tragen. Das
wirklich Reale liegt demnach einzig und allein im Bewusstsein
unseres persönlichen Daseins, d. h. der individualisirten
Lebenskraft, die ausserhalb der relativen Begriffe von Raum
und Zeit liegt. —

So verdienstvoll das Wirken dieser Forscher auch ist,
so muss doch zugestanden werden, dass wir aus dem uns
Gebotenen nur die Bestätigung längst erkannter Wahrheiten
entnehmen können, Wahrheiten, die längst vergangenen Zeiten


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