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Kurze Notizen. 4(37
Geist ihn in Besitz genommen habe. Eines Morgens waren
an die Stubenthüre die Worte geschrieben: — ,,Raus ist
der Teufel; er ist auf einer warmen Wolke von danneu
gezogen u. s. w." — Als das IG jährige Kindermädchen
Marie Rosenberger aus Reichenau ihren Dienst bei Kaplan
aufgegeben hatte, wurde es ganz ruhig; das „Umgiehdings"
hatte seine Thätigkeit eingestellt. Nun kam man auf die
Vermuthung, dass der Spukgeist Niemand anders gewesen
sei, als jenes Mädchen. Dasselbe legte auch dem Amtsvorsteher
gegenüber das Geständniss ab, dass sie die abergläubischen
Leute nur etwas zum Besten gehabt habe.
Das Gericht sah dies als groben Unfug an und verurtheilte
das Kindermädchen zu einer Geldstrafe von 10 Mark,
eventuell zwei Tagen Haft. (Ausschnitt aus einer „Breslauer
Ztg.%<) — Man vergl. hierzu unsere Noten auf S. 426 und
S. 432 in vorliegendem Hefte. Es war wieder ein salomonisches
Urtheil!
e) Wir möchten unseren skandinavischen Sub-
scribenten ein Monatsblatt — „Fra de to Verdener",
fohren „Maanedskrift for Psykologi" (Kjobenhavn, N. Herdahls
Bogtrykkeri, Svertegarde, Hj. af Gl. Mont 17, K.), dessen
Nr. 9,1. Jahrg. Septbr. 1894, uns unter der sachverständigen
Redaction des Herrn S. v. Iiiith, Kjobenhavn, Virginiavej 4,
Frederiksberg, erneut zugeht, und das Freunde des Spiritualismus
in Kopenhagen gestiftet haben, wiederholt empfehlen,
wie bereits in „Psych. Stud." März-Heft 1894 S. 135 ff. geschehen
ist. Die sorgfältig redigirte kleine Schrift von je zwei
Druckbogen monatlich enthält viel Lesenswürdiges, unter
anderem eine Reihe automatischer Mittheilungen
von hoher Inspiration und Berichte von Trance-Sitzungen,
die fortdauernd gehalten werden und ein recht eigenthüm-
liches Licht über den Zustand hochgebildeter, aber erdgebundener
Geister wirft. Die Monatsschrift kann durch
die Post bezogen werden.
f) Berichtigung. — „Waldenburg, Schlesien,
d. 14. August 1894. — Sehr geehrter Herr! — Heute erhalte
ich hierher nachgeschickt das neueste [August]-Heft der
'Psychischen Studien', für dessen Zusendung ich Ihnen um
so dankbarer bin, als sie mir Gelegenheit giebt, einen
Irrthum, welcher sich in den 'Kurzen Notizen' S. 419
findet, sofort zu berichtigen. Der hier besprochene Aufsatz
— 'Zur Besetzung des Lehrstuhls für Pädagogik an unserer
Universität1 — („Leipz. Tageblatt" Nr. 349, 11. Juli 1893)
ist nicht von mir verfasst. Ich darf Sie wohl bitten, für
eine Berichtigung im nächsten Hefte der 'Psych. Stud.' Sorge
tragen zu wollen. Hochachtungsvoll Prof. Dr. Brieger"
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