Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 489
(PDF, 169 MB)
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Aksakow; Ein epochemachendes Phänomen etc. 489

Ruhe und Stille*) Ich bat um Wasser und trank etwas
davon, und dabei fühlte ich mich neugierig, zu wissen, wie
das Wasser absorbirt werden würde. Ich empfand keinen
Schmerz, wenn ich nicht berührt wurde; nur schwach fühlte
ich mich, so weit ich denken konnte, und neugierig, was
sich ereignen würde, und ob ich jemals wieder ganz werden
würde, — und wo der Rest von mir geblieben wäre u. s. w.
Die ganze Zeit über, von Anfang meiner Entdeckung an,
wurden sowohl ich als die in meiner Nähe Sitzenden in
dem Bewusstsein erhalten, dass da eine Gestalt oder Gestalten
in dem Kabinet hinter mir sich befänden; aber
während meines Schreckens habe ich nicht an sie gedacht.

Ich fühlte, dass das Wasser, das ich getrunken hatte,
sich durch die Poren meiner Haut verlor; dies interessirte
mich ein wenig; dann sah ich meine Kleider allmählich sich
ausfüllen; aber ich fühlte keinen Schmerz mehr, nur ein
dumpfes, prickelndes Gefühl, als ob meine Beine „eingeschlafen
" gewesen wären.

Ich beobachtete das Sichanfüllen und meine Empfindungen
dabei mit grosser Befriedigung, und bemerkte, dass
allmählich alles still wurde im Kabinet.

ad 6) Nach der Seance war ich ganz schwach und
müde, hatte ich ein seltsames, dumpfes Gefühl, als ob
Alles nicht wirklich existire, und Alles, was ich sagte,
oder that, schien mir wie von einer anderen Person gesagt
und gethan, und ich hätte dem nur zugesehen. Ich kehrte
einen oder zwei Tage später in die Heimath zurück, aber
diese Empfindung verliess mich nicht Ich hatte keine
Neigung zu irgend welcher Erheiterung oder Beschäftigung,
noch auch vermochte ich, ein Interesse an irgend Etwas
zu nehmen, sondern fühlte mich stumpf und dumpf; jeder
Versuch, zu arbeiten, oder zu deuken, oder auch nur einen
Brief zu schreiben, schien zu viel für meine Kraft zu sein,
und wenn ich mich dazu zwang, es zu thun, folgte ein
heftiger Kopfschmerz darauf. Meine Haare wurden ganz .
weiss und fielen zu einem guten Theile aus nach jedem
solchen Schmerzanfall. Da ich von Natur gern schlafe, so '
war ich immer schläfrig und hatte Schwierigkeit, mich
während des Tages wach zu erhalten. ;

Dieser Zustand hielt drei Monate lang an, wurde aber ,
gegen das Eude dieser Zeit wieder besser; auf den Wunsch ,
meiner Freunde wurden mehrere Versuche angestellt, während

*) Er begann einen Hymnus anzustimmen, in den die Anderen
einfielen, und dieses verhalf zu sofortiger Wiederherstellung der
Ruhe. — E. d'E.

Psychische Studien. Oktober 1894. 32


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