Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 501
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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Dr. Ullrich: Einige „geheime" Lehren der indischen Weisen. 501

künden und Schenkungen aus dem Sanskrit vorgelesen hatte,
ergriff meinen Arm, starrte mir ins Gesicht und rief mit
fast kreischender Stimme: — 'Er ist todt! er ist todt! Euer
Gesicht sagt es mir. Er ist todt! Ach! er konnte seinem
Schicksale nicht entgehen, und die Prophezeiung hat sich
erfüllen müssen/ —

„Es war wirklich befremdend, dass die Wahrsagung
auch jetzt noch eingetroffen war« In ein paar Tagen hätte
der Rajah sein 24. Lebensjahr vollendet, und nun musste
er durch eigene Hand den Tod finden. — Ich glaube kaum,
dass diese That absichtlich geschah. Wahrscheinlich wird
er am Schloss und Abzüge gespielt haben, wodurch der
Revolver sich entlud. Niemand war bei ihm, Niemand sah
ihn, und alles, was sich über das Ereigniss sagen lässt, ist
nur Vermuthung; doch glaube ich, der ich den Rajah genau
kannte, nicht, dass er ein Selbstmörder war/' (S. 401).

„Ob absichtlich herbeigeführt oder nicht, — das Resultat
war dasselbe. Der Rajah hatte sein Land verloren und sein
Leben vor vollendetem 24. Lebensjahre eingebüsst, wodurch
die alte düstere Prophezeiung sich buchstäblich erfüllte." —

So weit die Erzählung Taylor^. Hunderte von derartigen
Berichten angesehener,namentlich englischer und französischer
Reisenden könnten noch angeführt werden. Selbst aber die
Echtheit dieser Berichte angenommen, würden sie doch keine
genügende Grundlage für eine „Wissenschaft" in unserem
Sinne bilden. Trotzdem verdienen die sich auf solche
Tbatsachen stützenden „geheimen" Lehren der Inder wegen
ihrer tiefgehenden Bedeutung für das Leben und die Ent-
wickelung des indischen Volkes ernste Beachtung und
gründliche Prüfung von Seiten tüchtiger Forscher. Aus
ihrem Studium würde sich dann vielleicht ergeben, dass
wohl etwas Wahres daran ist; dass dieses Wahre jedoch,
aus dem mystischen Dunkel ins Licht exacter Wissenschaft
gerückt, sich auf ganz natürliche Weise erklären lässt,
gerade so wie die auch nicht länger mehr zu bezweifelnden
Zauberkünste der indischen Pakire *) ihre einfache Erklärung
zum grössten Theil im Hypnotismus finden,

*) Hier sei ganz besonders auf die Vorstellungen Soliman ben
Äissa1* im Panoptikum zu Berlin und im Universum zu Mönchen hingewiesen
, eines Angehörigen der mohammedanischen Sekte der
Aissarvijja, die weh auf der Pariser Weltausstellung lb89 producirten.
Siehe Über dieselben meine Artikel in der „Münchener Allgem. Ztg.",
Beilage v. 16. Oktober 1890, „Gartenlaube" Nr. 39 v. Jahre 1891 und
„Leipziger Iliustr. Zeitung" vom 7. Mai 1892. — Vergl. „Psych. Stud."
Januar-Heft 1892 S. 40; Februar-Heft 1892 S.83ff.; März 1892 S. 97 ff.;
April 1892 8. 183; December 1892 S. 597; Februar 1893 S. 103;
März 1885 8. 102; Oktober 1888 S. 478. —


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