Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 514
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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514 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1894.)

S. 237; Februar 1887 8. 90 ff.; Juni 1887 S. 286; November
1887 8. 528; Februar 1888 & 91 ff. — Und Aprilheft 1894!

c) * Leipzig, 10. Juli. — Die Mittheilung des
„Tageblattes" aus Dirschau, die einen Beweis dafür liefert,
wie gross die Macht des Aberglaubens [?] noch ist,
kann durch eine ähnliche Erfahrung, die jetzt die Lehrer
der hiesigen (Leipziger) Schulen machen müssen, ergänzt
werden. Unter den Schulkindern ist allgemein das Gerücht
verbreitet, dass sich in den Schulen von Zeit zu Zeit eine
blutige Hand mit zwei feurigen Schwertern zeige.
Deshalb herrscht unter ihnen, namentlich unter den
kleineren, eine grosse Furcht, die sich darin äussert, dass
die Kinder nicht in die Schule, auch nicht allein irgend
wohin gehen, nicht allein im Zimmer bleiben, nicht ohne
Begleitung ins Bett gehen wollen u. s. w. Bei einigen ist
die Phantasie so von den verschiedenen Erzählungen erhitzt,
dass sie keinen Appetit zum Essen haben, unruhig schlafen
und halb krank sind. Was für thörichte Geschichten in
Umlauf sind, lässt sich kaum glauben. Auch hierbei zeigt
es sich, dass die Autorität der Eltern und Lehrer gegen
die Macht des Aberglaubens nicht ausreicht. Strenge ist
gar nicht im Stande, die Gesinnung der Kinder zu ändern:
ruhiges Zureden und Ueberzeugung von der Unwahrheit
der Spukgeschichten sind allein wirksam. Als vor drei
Jahren in einer Berliner Schule zuerst von einem
Schulgespenst gefaselt wurde, da hatten wir in kurzer
Zeit in Leipzig auch schon die Furcht vor dem Gespenst,
und so mag die Geschichte mit der feurigen Hand wohl
auch in anderen Orten die Gemüther der Kinder aufregen.
Lange halten solche Erzeugnisse der Phantasie nicht Stand;
aber sie üben doch auf die Verhältnisse der Familie und
der Schule einen störenden Einfluss aus. (s. 1. Beilage zum
„Leipz. Tageblatt und Anzeiger" Nr. 347 v. 10. Juli 1894.)

d) f Charlottenburg, 8. September. — Professor
Dr. Heimholte ist gestorben. Hermann v. ß., der berühmte
Physiker, — Kunät nannte ihn 1889 „den grössten der jetzt
lebenden Physiker", — ist seinem schweren Leiden nach
langem Kampfe erlegen. Am 31. August er. hatte er das
73. Lebensjahr vollendet. In Potsdam als Sohn eines
Gymnasiallehrers geboren, wurd/3 er Mediciner, studirte unter
dem berühmten Physiologen Johannes Müller, wurde nach
seiner Promotion 1842 Militärarzt, als welcher er in der
Stille des Potsdamer Garnisonslebens seine ersten Entdeckungen
über die Farben und über die Geschwindigkeit
des Gedankens und der Empfindungen machte und auch,
unabhängig von Dr. Julius Robert Mayer aus Heilbronn,


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