Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 516
(PDF, 169 MB)
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516 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1894.)

die dann der Astrophysiker Prof. Zöllner in Leipzig mit
seiner bekannten Energie aufnahm und im Kampfe gegen
eine Welt collegialer Widersacher durchführte. Uebrigens
ist Herr Prof. Rud. Virchow jüngst durch Ironie des Schicksals
wider Willen in seinem Vortrage in der Aula am 3. August
1893 (Vergl. „Psych. Stud." September-Heft 1893 S. 457 ff.)
über — „Die Gründung der Berliner Universität aus dem
philosophischen in das naturwissenschaftliche Zeitalter" —
zum „Spiritisten" geworden, wie wir einer Recension
der „Deutschen Litteraturzeitung" XV* Jahrg. Nr. 22,
Berlin, 2. Juni 1894 entnehmen. Da sagt sein Recensent,
Prof. Dr. L. Busse in Marburg, unter Anderem: — „Was
insbesondere das Yerhältniss der heutigen Naturwissenschaft
zur Philosophie betrifft, so bricht sich bei denkenden Naturforschern
immer mehr die Ueberzeugung Bahn, das3 die
Naturwissenschaft auf die Dauer die Philosophie nicht entbehren
kann, weil sie selbst, je mehr sie in die Tiefe dringt,
umsomehr auch auf philosophische Probleme stösst. Für
Virchow existiren diese Probleme nicht; er weist alles, was
nicht in die herkömmliche naturwissenschaftliche Schablone
passt, kurzer Hand als 'Mysticismus' ab. Auch die hypnotische
Forschung ist ihm trotz KrafftEbing u. A. eine 'mystische
Regung*, genau so wie der Spiritismus und der Antisemitismus
, mit denen sie der Verfasser zu einer wunderlichen
Trias vereinigt hat. [Wir muthmaassen hier, dass
Virchow anstatt 'Antisemitismus' vielleicht hat 'Animismus'
schreiben wollen. — Ref.] Die Gefahren, die von ihr [dieser
TriasJ der Wissenschaft drohen, bestimmen ihn zu dem
Ausruf: — 'Wird es der Wissenschaft gelingen, die Gefahren
abzuwenden, und wird die Regierung stark genug bleiben,
die Wege der Wissenschaft frei zu haltenT (S. 30)." —
Doch nun kommt nach dieser so lebhaft gewünschten polizeilichen
Abwehr des Spiritismus, da die inneren Gründe seiner
Naturwissenschaft gegen die wirklichen Thatsachen dieser
Trias nicht länger Stand halten, folgender Lapsus. Unser
Recensent fährt fort: — „Auch die Schilderung der
Ereignisse, die zum Uebergang aus dem durch Christ. Wolff
und Kant inaugurirten, an der Berliner Universität durch
Fichte, Hegel und Schelling repräsentirten 'philosophischen
Zeitalter1 in das mit Alex. v. Humboldt beginnende 'naturwissenschaftliche
' geführt haben, enthält nichts Neues, ausgenommen
die allerdings neue Mittheilung, dass Friedrich
Wilhelm III, der schon als Kronprinz Kanfs Schiiften mit
Interesse verfolgte, während des ostpreussischen Exils,
1807—1809 in persönlichen Verkehr mit ihm getreten sei
(S. 15). Da Kant bereits 1804 gestorben war, dürfte dieser


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