Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 523
(PDF, 169 MB)
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Insp. S.: Spukhafte Erscheinungen aus einer Mittelstadt. 523

Wendeltreppe. Die erste Hälfte dieser Treppe wurde von
einer nach einem von der inneren Hofseite sich hinziehenden
dunkeln Gang führenden Thüre unterbrochen. Diese Thür
war stets verschlossen, der Gang wurde nie benutzt, und
es befand sich auf demselben nur einiger abgesetzter
Bodenrummel.

Der erste Stock enthielt einen düsteren, geräumigen
Vorsaal, an dessen rechter Seite von der Treppe ab eine
Thür nach der Wohnung in dem früheren zweiten Hause
führte, während linkseits zwei Thüren zu inneren, mit einander
verbundenen Wohnräumen, eine Thüre rückwärts nach der
Küche und eine Glasthüre nach einem gleichfalls düsteren,
mit dem erst beschriebenen unteren parallel laufenden Gang,
an dessen schmalem Ende der Abort lag, gingen. Die zwei
Wohnräume und die Schlafstube waren innerlich durch
Thüren verbunden. Die Treppe, der Vorsaal und die
letztbeschriebenen Wohnräume nebst Gang waren der
Schauplatz aller Vorkommnisse, Das Parterre war von
zwei ganz schlichten Bürgerfamilien bewohnt, von denen
der Wirth zwei Kühe besass und etwas Oekonomie betrieb,
während im ersten Stock meine Eltern den verrufenen
Theil, die andere Hälfte rechts ein ganz altes, ruhiges
Aerzteehepaar bewohnte, von welchem man selten etwas zu
hören bekam. Auf dem Oberboden schliefen zwei Dienstmädchen
.

Voraus muss ich noch schicken, dass der Sage nach
auf der Wendeltreppe vor vielen Jahren ein Ofticier sich
erschossen haben sollte. Zu den gewöhnlichsten, zu manchen
Zeiten fast täglichen Wahrnehmungen gehörten die hör-
aber nicht sichtbaren Umgänge eines Hundes innerhalb der
beiden Wohnzimmer fast zu allen Tageszeiten. Sie wurden
meist von meiner Mutter beobachtet, welche vorzüglich des
Nachmittags fast immer allein in der Wohnung sich befand.
Wir selbst hatten einen mittelgrossen Wachtelhund, auf
dessen Rechnung manche Erscheinung, wie sich aber dann
stets herausstellte, grundlos, gesetzt wurde. Befand sich
meine Mutter in dem einen Wohnzimmer, so kam aus dem
anderen alsbald ein Hund mit hörbarem Schritte herein,
trabte einige Male hin und her, scharrte sich, sprang dann
abwechselnd auf einen Stuhl, oder auf das Sopha, drehte
sich nach Hundeart erst mehrmals im Kreise und legte sich
dann ruhig hin, verliess auch hier und da das Lager, um
das Zimmer wieder zu verlassen. Sah dann bisweilen meine
Mutter nach besonders auffälligem Geräusche nach dem
Hunde, so war derselbe nicht vorhanden. Nach kürzerer
oder längerer Zeit kam regelmässig erst unser Hund mit

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