Freiburger historische Bestände - digital

Kurze Notizen.

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4-Ugen vollziehen." — Der so überzeugungsbegierige Skeptiker
gehört doch wohl nicht zu der Kategorie der von uns
bereits ,,Psych Stud." Oktober 1894 S. 515, Juli-Heft 1894
S. 360 ff.; Juni-Heft 1892 S. 267, Oktober-Heft 1890 S. 483 ff.
und März-Heft 1880 S. 100 gekennzeichneten Spezies von
Forschern, — welche „nicht eher etwas glauben, bevor sie
den Fall nicht selbst zu Gesicht bekommen haben, und die
einen solchen Fall niemals zu Gesicht bekommen, da sie
sich dergleichen Experimente grundsätzlich niemals ansehen
!*4?—

e) Der Tod in der Hypnose. — Der Werschetzer
Ingenieur und Fabrikant Franz JSfeukom, der als
Hypnotiseur durch den Tod des Fräuleins Ella v. Salamon
zu trauriger Berühmtheit gelangt ist,*) machte jüngst dem in
Werschetz wohnhaften Arzte Dr. Ludwig Bajer Mittheilungen
über das unglückliche Ereigniss und erwähnte einige Umstände
desselben, die bisher noch nicht bekannt gewesen sind.
Neukom, ein robuster Mann von etwa 45 Jahren, soll in
seinem Wesen keine Spur einer Gedrücktheit verrathen
haben. Besonders merkwürdig sind seine Behauptungen,
dass Fräulein Ella v. Salamon in der Hypnose selbst die
Mittel zur Behandlung ihrer Leiden angegeben habe. Dies
sei schon geschehen, als um die Mitte Juni dieses Jahres
Fräulein v. Salamon durch einen Sturz vom Wagen verunglückte
und sich einen Arm schwer verletzte. Neukom
erzählte über diesen Fall: — „Auf wiederholtes Ersuchen
Herrn v. Salamon's versetzte ich Fräulein Ella in hypnotischen
Schlaf und sagte ihr Folgendes: — 'Ich weiss nicht, was
Ihrem Arm fehlt, doch ich mache drei Striche, und er wird
Sie nicht mehr schmerzen/ — Die Wirkung war eine überraschende
. Das Fräulein war plötzlich im Stande, den Arm,
der bis dahin wie gelähmt niederhing, auszustrecken; sie
richtete sich auf und sagte in natürlichem Tone: — ,Es ist
nichts weiter als eine Sehnenzerrung. Ich muss Ruhe haben.
Für je drei Stunden genügt ein kalter Umschlag. Doch
fühle ich, dass ich eine Gehirnerschütterung erlitten habe.4
— Ich suggerirte natürlichen, gesunden Schlaf, und Fräulein
Ella erwachte erst am nächsten Morgen um 9 Uhr bedeutend
wohler." — Im August habe Fräulein v. Salamon an heftigen
Krämpfen und Schlaflosigkeit gelitten, und der Vater selbst
habe Neukom ersucht, seine Tochter zu hypnotisirem Ueber
diese Hypnose berichtet Neukom: — „Herr v. Salamon ersuchte
mich, eine mehrtägige Hypnose anzuwenden, worauf

*) Vergl. „Psych. Stud.« Oktober-Heft 1894 S. 502 ff. -

Der Sekr. d. Red.