Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 564
(PDF, 169 MB)
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564 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 11. Heft. (November 1894.)

fiel ein Portemonnaie von dem linken Oberarm unseres lieben
Mediums, der Frau Rothe, wie ich am Besten sehen konnte,
da ich demselben gerade gegenüber sass, mit Geräusch auf
den Fussboden. Bei genauer Durchsicht gehörte dasselbe
unserer Minna, der Küchenfee, die dasselbe in ihren Kleidern,
die ausserhalb unserer Stube gehangen hatten, hatte stecken
lassen, und zu denen das Medium vorher nicht gelangt
war. Der Scherz, wenn's einer sein sollte, war recht gut
ausgeführt. Ich habe das Portemonnaie zwar nicht durch
die Thür fliegen, aber genau von dem Arm des Mediums
auf den Fussboden rutschen gesehen. Von wem und wie das
ausgeführt worden ist, kann ich freilich mit voller Bestimmtheit
nicht wissen; aber in meiner Familie konnte das liebe
Medium einen Helfershelfer nicht haben, denn sie war uns
Allen gänzlich unbekannt, wir sahen sie zum ersten Male. —
Wie die Geister sagen, liegt der Grund des ganzen Spektakels
nur darin, dass meine liebe Frau, nebst werthen
Genossen, uns von ihrer Existenz überhaupt, und von ihrer
Anwesenheit bei uns, hat überzeugen wollen^ wozu sie sich,
wie die Geister selbst sagen, die Erlaubniss dazu, bei uns
so aufzutreten, ausgebeten haben. Nun, das wäre ja ein
sehr schöner und dankenswerther Grund. — So lebe denn
wohl, mein lieber Freund! bitte, empfiehl mich gefälligst
Deiner schätzenswerthen Frau Gemahlin und grüsse Deine
lieben Kinder, sowie Dich grüsst in stets gleichbleibender
Freundschaft mit der Bitte, es gütigst zu entschuldigen,
wenn ich Dich etwa mit dem Lesen dieser Geschichte
Deiner kostbaren Zeit beraubt haben sollte,

Dein alter Freund C A. Schulz.
I) Ein Wunderkind ist das l3/4 Jahre alte Söhnchen
Otto des Fleischermeisters Pohler in Braunschweig, das dem
Sanitätsrath Dr. Berkhan vorgestellt wurde mit der Angabe,
dass es — bereits lesen könne! Nach Prüfung konnte es
wirklich alles Geschriebene und Gedruckte, sowohl in
deutschen wie in lateinischen Lettern, sowie zweistellige
Ziffern glatt und sicher vom Blatt lesen. Schon mit
lA/4 Jahren las es seinen Namen aus einer Zeitung heraus.
„Der Trieb nach Geschriebenem und Gedrucktem in dem
kleinen, noch nicht zweijährigen Kinde ist physiologisch nicht
erklärlich; Geschwister hat dasselbe nicht. Auch lässt sich
aus der Familiengeschichte der Eitern nicht mit Sicherheit
erweisen, in wie weit etwa Vererbung im Spiele ist. In der
ganzen Geschichte der Medizin ist ein Fall derartiger einseitiger
Veranlagung nicht bekannt Man könnte zu ihm
höchstens Dose in Vergleich stellen, den bekannten Rechenmeister
, der auch schon im zartesten Kindesalter schwierige


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