Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 584
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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584 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1894.)

werde ich einen photographischen Apparat aufstellen, um
eventuell die Lichterscheinungen auf der Platte zu fixiren,
und werde sofort Abzug senden. Das Aufleuchten mit
folgendem starken Geklopfe hatte entschieden etwas Spukhaftes
; ähnliches wird uns doch auch von Phänomenen
erzählt, die sich bei Magdalena Grombach, das „Mädchen
von Orlach" genannt, ereignet haben. Siehe auch
Schindler: — „Magisches Geistesleben/- S. 308, 314. —
(Uebrigens berichtet Perty: — „Mystische Erscheinungen",
II. 110 vom Spuk in Tobel, dass während des furchtbaren
Lärmens die sehr wachsamen Hunde keinen Laut von
sich gaben.)*)

Es wäre mir natürlich sehr interessant, zu erfahren,
wer unter uns mediumistische Eigenschaften besitzt. Mit
Gewissheit Hess sich das bis jetzt nicht konstatiren; fast
alle Theilnehmer sassen schon nicht mit, — trotzdem
ereignete sich etwas. Sollte es vielleicht die Dame sein, die
fast ohnmächtig wurde?

Ich habe es nicht für nöthig gehalten, die Frage zu
erörtern, ob die Vorkommnisse nicht durch Betrug zu
erklären sind. Diese Annahme schliesst sich ganz von
selbst aus: — erstens kennen wir uns alle seit Jahren
genau und sind von unserer Ehrlichkeit überzeugt; zweitens
sind Dinge vorgekommen, die selbst durch Betrug (schwerlich)
zu erklären wären. Und endlich: — wirklich echte, übersinnliche
Phänomene umgiebt eine gewisse undefinirbare
Atmosphäre, die sich als einzig dastehend ckarakterisirt.
Wie Schopenhauer so unwiderleglich richtig bemerkt: — „Der
Charakter und Typus der Geistererscheinungen [ich setze bei:
a 11 e r mystisch-übersinnlichen Erscheinungen] ist ein so fest
bestimmter und eigentümlicher, dass der Geübte
beim Lesen (um wie vielmehr noch beim Selbsterleben)
einer solchen Geschichte beurtheilen kann, ob sie eine erfundene
, oder auch auf optischer Täuschung beruhende, oder
aber eine wirkliche (Vision) gewesen sei/* (Siehe
Schopenhauer^: — „Parerga und Paralipomena" I. 315.)

Sie, hochverehrter Herr Doctor, sind ein solch
„ Geübter u, deshalb übergebe ich Ihnen beifolgende Blätter.
Lesen Sie, urtheilen Sie, und wenn Sie es für merkwürdig
genug halten, veröffentlichen Sie das Material. Zu letzterem
Zweck wollen Sie gefälligst von unseren Namen Kenntniss

*) Vergleiche damit auch „Psych. Stud." 1894 Februar Heft S. 55,
den Bericht Proy% wo sich auch der Hund, „entgegen seiner Gewohnheit
", — „mit eingezogener Ruthe unter das Bett verkiiecht." — Mein
Hund äusserte nichts dergleichen und hatte auch nach der Sitzung
seine gewohnte Munterkeit. - (Vgl. noch „Ps. St" Nvbr. 1894 S. 523 ff.)

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