Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 594
(PDF, 169 MB)
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594 Psychische Studien. XXI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1894.)

schlaggebend ist die Thatsaehe, dass derselbe auch solche
Stimmen hört, welche ihm gänzlich unbekannt sind, und
dass ferner der Inhalt des Gehörten meistens gar nicht
seinem eigenen Gedankeninhalt entnommen ist. Krank im
physiologischen Sinne ist nur das Gehörorgan. Dennoch
finden sich in den Gebieten sämmtlicher Sinne Wahrnehmungen
, welche nicht von aussen her entstanden und
auf die gewöhnliche Weise den Empfiudungscentren des
Gehirns mitgetheilt sind. Die Suggestivvorstellung des
Patienten, dass seine Empfindungsstörungen krankhafter
Natur seien, muss fortwährend erneuert werden, da ein
auf den Kranken wirkender Einfluss anderer
Art ihn sonst zu leicht das Gegentheil finden und
empfinden lässt. Wenn wir auch annehmen wollten, dass
die abnormen Gehörsempfindungen ihren Grund in krankhafter
Beschaffenheit der „nervi acustiei" haben, so bleiben
die Visionen u. s. w. noch unerklärt, und selbst die
Annahme, dass letztere durch übertragende Nervenbahnen
aus ersteren entstehen, verliert ihre Berechtigung, wenn, wie
thatsächlich feststeht, die Visionen vor den Acoasmen
eintreten. Die „liallucinationen" aber erscheinen gar nicht
als Sinnestäuschungen, da sie nicht mit den Sinnesorganen
, sondern mit der ganzen Seele und als
Erschütterungen des Gehirns empfunden werden.

Man sieht, es lässt sich noch mancherlei gegen die
Diagnose eines modernen Aiztos einwenden, selbst von einem
Laien, Ja, ich möchte sogar noch fragen: — „ob nicht
eine angemessene hypnotische Behandlung passender wäre,
als „Kalium bromatum" und „Electricität". Denn dass man
etwa mit dem Medium spiritistische, oder wenigstens magnetische
Experimente versuchen würde, das zu verlangen
hiesse der ganzen Wissenschaft auf den Zopf treten. Und
an dieser Stelle ist man gar sehr empfindlich.

III. Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

f Graf Schuck und der Spiritismus.

Von Dr. Richard Wedel in Karlsruhe.

Dass Graf Schack, dieser in jeder Beziehung so
hochbedeutende Mann, — viel zu hoch, um von der
seichten Mitwelt gebührend gewürdigt zu werden, — auch


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