Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 603
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Ueber die Entlarvung der Mrs. Williams in Paris. 603

zeugen des Ereignisses, Madame de Laver sary, die Absenderin
des Telegramms, ferner Madame Raulot, die Wirthin, und
schliesslich Frau Generalin Viele darin mit einander übereinstimmen
, dass Mrs. Williams allem Anschein nach
entlarvt und mit ausgezogenem Oberkleide in anderer,
männlicher Kleidung mit einem Schnurrbart ergriffen wurde,
und zwar als der angebliche Geist Mr. Cushman mit seiner
Tochter Miss Cushman, die durch die Puppe repräsentirt
wurde. Der junge Leymarie und ein Genosse kämpften mit
der sehr starken Frau Williams selbst, welche gewaltig
schrie und hinter ihr Kabinet zurückzugelangen suchte. Ihr
ebenfalls angegriffener Helfershelfer Mr. Macdonald stand
mit schäumendem Munde, einen Stuhl über seinem Kopfe
schwingend, seinen Gegnern gegenüber, als plötzlich Licht
aufflammte. Ihm ist aber nirgends ein Mitbetrug nachgewiesen
! Mrs. Williams wurde von ihren Bedrängern in
ein Hinterzimmer eingeschlossen, entkam angeblich von dort
durch die Küche ins Haus, das sie aber unten verschlossen
fand, weshalb sie nach oben zurückgekehrt sei. In dem
Wirrwar der Ereignisse ging die Frau Generalin V. zu ihr
hinein ins Hinterzimmer, weil sie trotz ihrer Schlechtigkeit
Mitleid mit ihr hatte, fand sie noch unbekleidet in einer
Ecke sitzend, ein Bild von Wuth, Demüthigung und Scham,
und sagte zu ihr: — „Mrs. Williams, ich billige nicht, was
Sie gethan haben, aber es thut mir leid, eine Frau in solch
eine Lage versetzt zu sehen, und wenn ich etwas für Sie
thun kann, um Ihnen zu helfen, so will ich es thun." —
Sie nahm dies Anerbieten dankbar an, und auf Ordre der
Frau Generalin holte ihr ein Diener das seidene Oberkleid,
das noch auf einem Ständer im Kabinet hing, herbei,
worauf sie sich anzog und entschlossen in das Zimmer der
Versammelten eintrat, um der über sie laut eifernden Gesellschaft
von IG Personen Trotz zu bieten. Frau Generalin V.
erklärte: — „Ich glaube wirklich, dass, wenn ich und ein
oder zwei andere Personen nicht gewesen wären, man sie
in Stücke zerrissen haben würde. Zur Zeit waren die
Leute wie toll, ohne Barmherzigkeit oder Ueberlegung, und
griffen sie in der wildesten Weise an", — während sie fortwährend
in englischer Sprache redete und sich vertheidigte,
welche die anwesenden Franzosen grösstenteils gar nicht
verstanden, die aber ebenso mit von ihr unverstandenen
französischen Schimpfworten wie — „Spitzbübin! Diebin!
Betrügerin! Gaunerin!" — auf sie eindrangen und von ihr
die Herausgabo der vorher genommenen Honorare, selbst
für frühere Seancen mit, stürmisch verlangten, die Mrs.
Williams auch wirklich sofort zurückzahlte. „Sie wandte

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