Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 605
(PDF, 169 MB)
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Wittig: Ueber die Entlarvung der Mrs. Williams in Paris. 605

Interviewer des „Light", der anderen Tags noch bei Madame
Raulot anwesend war, als dieser sieh melden Hess, um die
genauen Thatsaehen zu erfahren, dass er schon in der
ersten Seance in seinem Palaste den Betrug entdeckt, weil
den vergoldeten Stuhl leer gesehen habe, den das Medium
offenbar verlassen hätte, um sich hinter dem Vorhange zu
verkleiden. Die Herzogin sei zur Zeit stark kränklich
gewesen und habe infolgedessen die Seancen nach der
zweiten bei sich abgebrochen, um dem Medium den Vortheil
des Zweifels zu belassen, da es ihr von Amerika aus als
vollkommen echt und ehrlich empfohlen worden sei. —
Herr Leymarie erklärte dem Londoner Nachforscher, dass
sein Sohn erst nach den Erfahrungen der Seancen bei der
Herzogin und der ersten Seance bei Madame Raulot mit
seiner Gattin nach dreistündigen Debatten dazu bestimmt
worden sei, die bewusste Entlarvung mit seinen 4 Freunden
ins Werk zu setzen, während er selbst zur Zeit von Paris
abwesend war. Er zeigte ihm die Beutestücke des Angriffs
vor und gab ihm die photographische Abbildung der Puppe,
sowie noch vier fingirte Bilder des ihm muthmaasslichen
Vorgangs für das „Light". —

Die Folgen dieser Entlarvung machten sich sofort
in Deutschland bemerklich, denn die Berliner und übrigen
gegnerischen Zeitungen druckten sie mit Wonne nach, ohne
den Umstand besonders hervorzuheben, dass es französische
Spiritisten waren, welche diese Entlarvung herbeiführten,
und dass die französische Schule Allan Kardec's, deren
Hauptvertreter Herr Leymarie war und noch ist, von jeher
die amerikanischen physikalischen Erscheinungen und
Materialisationen in Zweifel gezogen haben, was auch das
merkwürdige, persönlich reservirte Verhalten des Herrn
Leymarie selbst erklären dürfte. Das „Light" ertheilt in
seiner Nr. 723 v. 17. November er. wiederholt den einzig
richtigen Rath, den wir stets in den „Psych. Stud." vertreten
haben, ein Medium vor der Seance sorgfältig durchzuprüfen
, um sich vor dergleichen Betrug und Täuschung von
vornherein zu sichern. Denn es giebt auch ohne dergleichen
handgreifliche und vielfach ein echtes Medium schwer verletzende
Angriffe Mittel und Wege, hinter die Echtheit
oder Unechtheit von dergleichen Erscheinungen zu gelangen.
Echte Medien würden eine solche Prüfung nicht ablehnen,
sondern vielmehr von stlbst darauf dringen. Wenn auch
Mrs. Williams mit ihrem Ansprüche, ein solches Medium zu
sein, Fiasco gemacht hätte, so ist doch mit ihr die Wahrheit,
dass es echte Materialisationen giebt, wie Aksakonfs
Werk; — „Animismus und Spiritismus" — im 2. Bde. in


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