http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0623
Wittig: Beantwortung einiger Fragen d. Astronomen Schurig etc. 611
Schurig ein Dorn im Auge, wie die „Theosophisterei" und
besonders der ,,Spiritismus"; aber unseres Wissens hat sieh
weder Frau Blavatsky, die er nur aus den oberflächlichsten
Zeitungsberichten zu kennen scheint, noch hat sich der
Spiritismus und dessen Hauptvertreter je mit dem prophetischen
Horoskopstellen, noch mit der Chiromantie u. s. w.
befasst, es wäre denn, um sich mit ihrer historischen Ent-
wickelung und Musterbeispielen derselben bekannt zu machen.
Im „weit dümmeren und schädlicheren Spiritismus"
giebt es aber für ihn noch weit wunderbarere Dinge, als die
Stellung eines Horoskops nach mittelalterlichen Regeln und
selbst denen eines Kepler. Wir erlauben uns, Herrn Schurig
auf die neueste zweite Auflage von Aksakonfs zweibändigem
Werke: — „Animismus und Spiritismusa — (Leipzig,
Oswald Mutze, 1894) ?♦ Bd. S. 402 ff. aufmerksam zu machen,
wo z. B. General Drayson's Fälle über die Lösung
wissenschaftlicher und astronomischer Probleme durch
Geister (resp. deren solcher Aufgaben von Haus aus gar
nicht fähige Medien, zu denen auch unser Andrew Jackson
Davis gehört, dessen Werke in der „Bibliothek des
Spiritualismus für Deutschland" in demselben Verlage ins
Deutsche übersetzt vorliegen, und der bekanntlich den
Planeten Neptun vor seiner wirklichen Entdeckung hellsehend
voraus verkündet hat, (s. dessen —„Prinzipien der
Natur, ihre göttlichen Offenbarungen und eine Stimme an
die Menschheit" — I. Bd. S. XXVIII ff. und II. Bd. im
xinhang zum Vorwort des Herausgebers, Nr. 2 den „Brief
von W. Fishbough an Denselben über die Entdeckung eines
8. und 9. Planeten durch das Hellsehen" S. 5 ff, ferner
S. 247 bis S. 261 des I. Bandes,) — seine ganze spezifische
Aufmerksamkeit und Erklärungsliebe fesseln und anregen
dürften. Wir sind gespannt darauf! Oder wäre das auch
nur ein blos zufälliges, sich annäherndes Uebereinstimmen
mit der Wirklichkeit? — Ferner, ist es denn nicht auch
läppisch, wenn der Telegraphenapparat bei Ueberlieferung
einer Depesche so unsinnig klappert und klopft, und gar so
versteckt schreibt, und durch meilenlange Drähte an einen
anderen Apparat gefesselt werden muss ? Ist es nicht Unsinn,
dass die Photographie nur in der Dunkelkammer, und nicht
am hellen lichten Tage entstehen will? Warum studirt
denn Herr Schurig z. B. die Sterne blos in der Nacht und
nicht auch am hellen lichten Tage? Wegen Notwendigkeit
mediumistischer Dunkelsitzungen verweisen wir ihn aber
urück auf S. 575 u 581 ff. dieses Heftes. — Wie kommt es denn,
dass die Taschenspieler den Spiritisten stets etwas nach-
anstatt vor-machen ? Woher weiss Herr Schurig, dass diese
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1894/0623