Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
21. Jahrgang.1894
Seite: 619
(PDF, 169 MB)
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Kurze Notizen.

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ganzen Litteratur der letzten Jahrzehnte giebt es keinen
einzigen solchen Fall! Und so klug, wie der um das Wohl
des Geldsäckels seine/ derart zu bevormundenden Stadtbewohner
scheinbar so besorgte Stadtrath, sind wohl auch die
einer mediumistischen Seance Beiwohnenden, dass sie ohne
eine solche „Anzeigepflicht" sich selbst vor einer derartigen
Ausbeutung zu schützen wissen werden. Dass ein Medium
nicht umsonst weite Reisen machen und seine Zeit opfern
kann, werden die für ihre Leistungen doch auch Diäten
und Gehälter beziehenden Herren Stadträthe wohl begreifen.
Wer aber durch ein solches Medium wirklich spricht, das
ist ein Problem, dessen Lösung wir dem Meeraner Stadtrath
und seinen Gesinnungsverwandten nicht anvertraut wissen
möchten. Aber auch den Herren Aerzten selbst eines
Landes-Medizinal-Collegiums nicht, die solche Verbote angeregt
haben lediglich im Interesse ihres medizinischen Standes
, die in den „Heilmedien", wie sich beim „Schloferpro-
zesse*' gezeigt hat, eine Gefahr für ihre Einnahmen erblicken,
und doch seiner Zeit nicht im Stande waren, als Hansen
auftrat und seine hypnotischen Experimente aller Welt
öffentlich „ad oculos" demonstrirte, die thatsächliche Wahrheit
von Lug und Trug zu unterscheiden, und die trotz
alledem den „Hypnotismus" frischweg für ausgemachten
Schwindel erklärten. So ähnlich soll es jetzt dem
„Mediumismus64 ergehen, der ein für sie viel zu verwickeltes
Problem ist, als dass ihr meist materialistisch gestimmtes und
seelen- wie geistloses Gehirn, das nur noch für einen künstlichen
Naturmechanismus und Automaten gilt, auch nur an
eine solche Möglichkeit höherer Einflüsse im entferntesten
noch glauben könnte. Sie sind meist Schüler einer Psychologie
ohne wirkliche Seele, oder Anhänger der Lehre von
der sogenannten „Immaterialität der Seele und des Geistes",
eines puren Gedankenschemens ohne allen Wesensgehalt!
Wir vertrauen aber der unüberwindlichen Kraft der nicht
mehr wegzuleugnenden Thatsachen, welche diese Herren
schon noch eines Besseren belehren wird.

(Portsetzung folgt im neuen Jahrgang.)

i) „Die Pfarrwahl." — (Aus „Die Grenzboten."
53. Jahrg. Nr. 31 v. 2. August 1894 S. 205 ff.) — Der
ungenannte Herr Verfasser, der einem Fritz Anders mit
seinen früheren ähnlichen Artikeln daselbst wie aus dem
Gesichte geschnitten ist, erzählt uns da nach Schilderung
des Todes und Begräbnisses des alten ehrwürdigen Pfarrers
Bode in einer grösseren Stadt weiter: — „Auch an die
Wiederbesetzung der Pfarrstelle musste nun gedacht werden,
da sich die Gnadenzeit ihrem Ende nahte. Die Stelle wurde

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