Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 17
(PDF, 153 MB)
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Wittig: Warum wenden sich unsere Gegner gegen den Spiritismus? 17

Ob wohl das heutige Christenthum der meisten Reichen
und Arbeitgeber auf diesem Standpunkte Christi steht?
Ferner erinnern wir an seine Parabel vom armen Lazarus
in Abraham^ Schooss und vom reichen Prasser in der
Qual der Hölle (Lukas XVI, 19—31). Oder hätte das etwa
mit echtem „Spiritismus" nichts zu thun? Geschieht es nicht
vielleicht aus einem dunklen Gefühle gewisser Habsüchtiger
und Vergewaltiger , dass sie auch „diesen Spiritismus"
ungläubig von sich fern halten und deshalb unterdrücken
lassen möchten, weil er mit Donnerstimme in die Gewissen
der Ausbeuter der Armuth redet und ihre Seelen auf ihr
jenseitiges Leben und dessen Vorbereitung schon im
Diesseits nachdrücklichst aufmerksam macht? Wir erinnern
übrigens an den ersten Versuch einer Lösung dieses
sozialistischen Weltproblems durch unseren Andrew Jackson
Davis in seinem ersten grossen Werke: — „Die Prinzipien
der Natur, ihre göttlichen Offenbarungen und Eine Stimme
an die Menschheit" (Leipzig; Oswald Mutze, 1869) 2 Bde.
Preis: — 16 Mk. br., — dessen dritter Theil in hellsehender
Vorschau bereits im Jahre 1847 Rathschläge ertheilte, die
erst in dem 1890 er Jahrzehnt in Verwirklichung zu treten
beginnen.

Wir wollen hierzu noch eine andere Betrachtung unseres
den Spiritismus des modernen Spiritualismus in seinem
innersten Wesen noch gar nicht genauer kennenden, sondern
ihn nur von seiner bisherigen religiösen Seite auffassenden
vorerwähnten Schriftstellers anschliessen, um zu beweisen, dass
man konsequenterweise zu demselben gelangen m u s s, man
mag wollen oder nicht, wenn man es mit seinem Liebes-
Christenthum nur einigermaassen wirklich ernst meint.

Derselbe anonyme Verfasser, der den „Grenzboten"
(Leipzig, Grunow,) schon seit einigen Jahren die interessantesten
philosophischen und sociologischen Artikel liefert
und sich zuletzt als einen Professor Carl Jentsch in Neisse
genannt und als Autor derselben bekannt hat, hat auch
höchst wahrscheinlich die jüngst erschienene neue Reihe
über „Die athenische Volksmoral im Drama" im Jahrgänge
1893 geschrieben. „Ex ungue leonem!" Aus der 6. Fortsetzung
der Nr. 39 vom 21. September 1893 citiren wir
folgende, auch für unsere Leser, die alles Uebrige an der
Quelle suchen und finden werden, gewiss bedeutungsvolle
Stellen: — „Das Christenthum hat seine Anhänger mit
einem Glauben an die Wirklichkeit des Jenseits
und an die persönliche Fortdauer der Menschenseelen
erfüllt, der kaum auf natürliche Weise zu erklären
ist; nur bei den Mohammedaner^ erscheint er gleich

Ptychische Studien. Januar 1895. 2


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