Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 52
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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52 Psychische Stadien. XXII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1895.)

einem geschickten Instrumentenbauer ausgestellt worden ist,
studirt und zu verstehen sucht.

„Eine schlechte Verbindung in einer Galvanometer-
Windung kann unregelmässige, launische und täuschende
Wirkungen hervorbringen, und doch würde Niemand deshalb
das Instrument einer Täuschung beschuldigen. So ist es
auch mit Eusapia: — es ist offenbar richtig, die Phänomene,
die sie darstellt, in ihrer Gesammtheit zu studiren, so weit
dies mit einem so komplicirten Mechanismus geschehen
kann; aber Beschuldigungen von Betrug sollten nicht so
leicht und unverantwortlich erhoben werden, — wie gerechtfertigt
auch solche Beschuldigungen in anderen Fällen
gewesen sein mögen. Es ist zu beachten, dass Eusapia nicht
das geringste mit Anordnung der Sitzungen zu thun hat: —
sie kommt herein, wenn Alles bereit ist, und setzt sich
nieder, wohin es gewünscht wird. Vermittelst Klopflauten
und anderen Bewegungen, gelegentlich auch durch Ausrufe,
übt sie später eine Art Controlle über die Verfahrungs-
weise; aber diese Controlle über die Vornahmen war (wenigstens
so weit meine Erfahrung geht) niemals von einem solchen
Character, dass sie unredliche Praktiken unterstützt oder
befördert hätte, wiewohl sie gewiss das freie Experimentiren
hinderte. Eine ßeihe von Sitzungen mit dummen und unwissenden
Mitsitzern dürfte jedoch nicht unwahrscheinlich
im langen Verlaufe zu Täuschung und Betrug führen. Es
ist dies eine ernste Gefahr, welche alle Medien laufen
müssen, wenn sie nicht in den Händen weiser und verantwortlicher
Personen gehalten werden können. Es ist
menschlich, der Versuchung zu unterliegen, und die Versuchung
wird sich früher oder später erheben: — z. B.
wenn der Trance-Zustand nicht eintreten und nichts Echtes
sich ereignen will. Aber das Verhalten eines solchen
sinkenden Mediums hat, obgleich es sehr zu bedauern ist,
keine nothwendige Verknüpfung mit den von ihm früher
dargestellten Phänomenen, ehe es betrog, wenn wir nur
gewiss sein können, dass es eine Zeit lang ehrlich war. Es
ist in der That immerhin möglich, dass eine spätere Entlarvung
sogar lehrreich wird, nämlich, wenn sie Licht auf
die Arten der Wirksamkeit und auf die Möglichkeiten
schlechter Beobachtung wirft; aber es wird kaum vernünftig
sein, obgleich es natürlich sein mag, hiernach den einmal
existirenden Beweis auf das blosse Gerücht eines entdeckten
Betruges hin summarisch zu verwerfen, ohne dass die
Details Aehnlichkeit zwischen den damaligen und den
späteren zeigen. Wenn z. B. die Experimente mit Eusapia
gegenwärtig wirklich und endgiltig sicher gestellt sind, so


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