Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 54
(PDF, 153 MB)
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54 Psychische Studien. XXII. Jahrg. 2. Hoft. (Februar 1895.)

„Wenn ich sage: — ,ein 'unberührter' Gegenstand', so
meine ich damit, dass er auf keine normale Weise von
einer anwesenden Person berührt wird, noch durch
Instrumente, oder andere indirecte, von irgend Jemand
gehandhabte Kunstgriffe: — aber ich bin nicht bereit, zu
glauben, dass der Körper, technisch zu sprechen, aus der
Ferne bewegt wird. Er ist nur unberührt von irgend einem
Theiie des normalen Körpers irgend einer Person; aber es
ist wahrscheinlich, dass, bevor die Bewegung erfolgt, der
Gegenstand von Etwas berührt werden muss, — von
Etwas, das gelegentlich einer normalen, zeitweiligen
Verlängerung aus dem Körper 'des
Mediums* ähnlich zu sein scheint. Die Phänomene
scheinen mir nicht die JFundamental-Gesetze der Physik zu
modificiren, aber vielleicht führen sie zu einer Erweiterung
der anerkannten Gesetze der Biologie.*) Mit anderen
Worten, nur in Gegenwart eines lebenden Wesens geschieht
es, dass diese Verrichtungen von statten gehen, und die
Kraft, welche solche Bewegungen ermöglicht, scheint eine
modificirte oder ungewöhnliche Entfaltung von Lebenskraft
zu sein, welche Energie auf ungewöhnliche Weise durch
unerkannte Kanäle leitet, aber sonst viele gleiche Bewegungsarten
bewirkt, wie sie von der Thätigkeit gewöhnlicher
Glieder verursacht werden können. So kann, anstatt von
einer Wirkung in die Ferne im physikalischem Sinne, von
dem, was ich beobachtet habe, gesagt werden, es gleiche
mehr einer Wirkung von Lebenskraft in die Perne, — der
Wirkung eines lebenden Organismus, ausgeübt in ungewöhnlichen
Richtungen und eine Rangordnung höher als die
gewöhnliche.

Der Grund, weshalb ich von zeitweiligen Verlängerungen
aus des Mediums Körper hervor spreche, beruht darin, dass
ich selbst häufig von Etwas berührt worden bin, was ganz

*) Man wird vielleicht fragen, weshalb ich mich der Betrachtung
der spiritualistischen Hypothese enthalte. Der Grund dafür
ist, dass ich sie bis jetzt noch nicht wissenschaftlich gestaltet vorgefunden
habe, und ich habe nicht das Gefühl, dass sie in einer der
mir bekannten unbestimmten Formen speziell anwendbar wäre auf
diese besonderen Thatsachen. Um im Stande zu sein, Materie zu
bewegen, muss ich annehmen, dass irgend eine Art von Körper noth-
wendig ist, ebenso gut wie ein Wille; und die anwesenden Personen
entsprechen beiden Anforderungen. Eine der Regeln des Philosophirena
ist, zuvor die Möglichkeiten des Bekannten zu erschöpfen, ehe man
bei dem Unbekannten Hilfe sucht. Aber wenn ich schliesslich wahrnehme
, dass die wirksame Kraft von etwas gegenwärtig noch Unerklärtem
eine wirkliche Beihilfe zur Erklärung der Phänomene sein
sollte, so werde ich hoffentlich auch dieser Fiage freimuthig ins Auge
blicken, —


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