Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 55
(PDF, 153 MB)
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Wittig: Prof. Dr. Lodge's Bericht über Eusapia Paladino. 55

gern als eine solche Verlängerung oder Hervorbildung
beschrieben werden könnte, und zuweilen solch ein Ding
gesehen habe, während es eine andere Person berührte.
Aber die Wirkung auf einen Beobachter ist gewöhnlich
mehr die, als ob das verbindende Glied, wenn irgend eins
vorhanden ist, unsichtbar und unfühlbar wäre, oder als ob
ein Theil der vitalen oder lenkenden Energie sich abgelöst
hätte und entfernte Bewegungen ohne irgend eine anscheinende
Verknüpfung mit dem Medium hervorbrächte.

Um durch Dinge von gewöhnlicher Kenntniss etwas
von dem, was ich unter diesen hypothetischen Verlängerungen
und Hervorstreckungen (prolongations and projections) von
vitaler oder Lebens-Thätigkeit meine, zu erläutern, diene
Folgendes: — Das, was ich unter Prolongation verstehe,
ereignet sich, wenn ein Thier eine Anschwellung oder einen
Auswuchs hat, welche, wenn sie eine Berührung oder
Bewegung eines sonst unberührten Gegenstandes bewirkt
haben, alsdann wieder verschwinden können, (von diesen sind *
die am besten bekannten nicht-pathologischen [nicht-krankhaften
] Fälle die Vorgänge bei der Amoeba);*) wohingegen
die weitere Stufe der Projection der vitalen Thätigkeit
dann eintritt, wenn ein Thier oder eine Pflanze einen
Auswuchs oder eine Knospe hat, die sich mehr oder weniger
vollständig von ihnen ablösen und ein mehr oder minder
unabhängiges Dasein von ihnen behaupten, (wovon die
vielleicht allein bekannten Fälle mit den Operationen der
JJeproduetion oder Zeugung verknüpft sind). Aber obgleich
die erlebten Phänomene oft gemahnen, dass etwas dem einen
oder anderen der vorerwähnten Prozesse Aehnliches im
Werke ist, so wünsche ich doch keineswegs damit anzudeuten
, dass die wirkliche Ursache nach dieser Richtung
hin zu erblicken sei, — eine solche Hypothese würde einem
Biologen ohne Zweifel abgeschmackt erscheinen; und zwei
Seiten vorher wage ich versuchsweise eine andere unbestimmte
und mehr metaphysische Vermuthung anzuregen, an der
ich mich zugeständlicher Weise gegenwärtig eher versucht
fühle, herum zu prüfen und zu tasten; nichtsdestoweniger
ist es fast nothwendig, irgend einer biologischen Hypothese
angemessene Bezeichnungen zu benutzen, um die Phänomene
zu beschreiben. Die Thatsachen sind sogar schwer zu
beschreiben, und die dabei benutzte Sprechweise ist nur als
Theil der Beschreibung aufzufassen und soll keineswegs auf

*) Für Leser, welche diese Verwandlungen und Ausstülpungen
der Amoeben noch nicht kennen sollten, erlaube ich mir an die
Hervorstrpckungen und das Wiedereinziehen der Fdhlhörner einer
gewöhnlichen Gartensehnecke zu erinnern. — DerUebersetzer.


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