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68 Psychische Studien. XXII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1895.)
und bemerkenswertesten Frauen Finnlands" — nennt. Ich
entnehme ihr noch einige der folgenden Details: — „Noch
unlängst hatte man keinen klaren Begriff von der Bedeutung
der Holzhandarbeit in der Erziehung, selbst in den pädagogischen
Kreisen. . .. Fräulein Wera Hjeli war es, welche
das pädagogische Tischlerhandwerk („slöjd") in Finnland
einführte und auf diese Weise ein neues Arbeitsfeld für
die filmischen Frauen eröffnete, namentlich dasjenige der
Holzarbeitlehrerinnen." ... „Im Jahre 1885 gründete
Fräulein Hjelt eine pädagogische Hoharbeitsanstalt in
Helsingfors. Die Arbeit nimmt Kinder und erwachsene
Männer und Frauen aus allen Schichten der Gesellschaft
auf. Sie wird sehr viel besucht und entlässt mit jedem
Jahre manche tüchtige Lehrerinnen. Auch Holzarbeits-Curse
während der Sommer- und Weihnachtsferien wurden von
Fräulein H. mit Staatsunterstützung eingerichtet; dieselben
werden von den Lehrerinnen sehr gern besucht." ... „Auch
der Unterricht im Zeichnen erweckte Fräulein H'Jetts
warmes Interesse, da letzteres mit dem Tischlerhandwerke
nahe zusammenhängt und ein tüchtiger Tischler zugleich
auch das Zeichnen verstehen muss, und da hat Fräulein
Hjelt auch einen Zeichnencursus ausgearbeitet. Noch eine
weitere Ueberraschung hat Fräulein H. ihren Landsleuten
vorbehalten. Im vorigen Jahre hat sie zu A^gelby, in der
Nähe von Helsingfors, eine Dampffabrik für Tischlerwerke
eröffnet. Die Anstalt verfertigt verschiedene Werkzeuge,
Tischlermodelle, gymnastische Apparate, Möbel u. s. w.
Fräulein Hjelt ist die erste weibliche Leiterm einer Fabrik
in Finnland geworden, und auf diese Weise hat sie in
mancher Beziehung neue Bahnen für ihr Geschäft
eröffnet." . . .
Es ist schon aus diesen wenigen kurzen biographischen
Notizen klar, dass Fräulein Hjelt weder von Natur, noch
von Beruf geneigt sein konnte, sich von den Ansprüchen
des Spiritismus hmreissen zu lassen, bevor sie in ihm nicht
unleugbare Thatsachen gefunden hätte. Und ich erachte
es überhaupt als einen Punkt von Wichtigkeit, dass diese
«er Zeugen schon zuvor mehrere Seancen mit Mrs. d»*
gehabt hatten. Denn wenn man nur einmal die Art und
Weise der Manifestationen, denen man beiwohnt, kennen
gelernt hat, so lernt man auch ihre schwachen oder zweifelhaften
Seiten und die Punkte studnen, auf die man seine
ganze Aufmerksamkeit gerichtet halten muss, um zu einem
entscheidenden Schlüsse zu gelangen. —
(Fortsetzung folgt.)
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