Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 80
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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80 Psychische Studien. XXII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1*95.)

Seelen Wanderung und der von lialo und seiner Schule
besonders für das Gebiet der Kunst geltend gemachten
dunklen Erinnerung an früher Gelerntes (worauf auch der
sogenannte Instinct der Thiere hinweist) ausgesprochen
findet. Die natürliche Auswahl, d. h. die Anpassung an
die äusseren Bedingungen der „Mittel", in welchen sich die
Wesen entwickeln, hätte dann die Aufgabe, diejenigen
Züge, welche mit jenen nicht harmonhen, zu Gunsten
derjenigen, welche besser zu ihnen passen, allmählich
verschwinden zu lassen, woraus eben der trügerische Schein
einer unmittelbaren Vererbung sich erklären würde. Die
unbewusste Fähigkeit ist darnach das Zeichen einer höheren
Stufe der Vollendung einer Arbeit, deren erste Wiederholungen
erhöhten Kampf ums Dasein und gesteigerte
Aufmerksamkeit erfordert haben, und die Schnelligkeit, mit
welcher irgend ein Wesen (z. B. eine Zelle) ihre Umbildungen
in entsprechenden „Mitteln" erreicht, steht in ganz bestimmtem
Verhältniss zu der Zahl der in früheren Perioden
schon durchgemachten Umbildungen, indem der Haushalt
der Natur so eingerichtet ist, dass sie mit dem möglichst
kleinen Aufwand von Kraft und Mittein stets das
Höhere auf Grund des schon vorhandenen Niederen entwickelt
.

Auch das Gehirn des menschlichen Mikrokosmus ist
demnach, wofür in erster Linie die heutzutage unbestreitbaren
hypnotisch-magnetischen Thatsachen der Suggestion
und der Gedankenübertragung sprechen, kein selbstthätig
und direct verursachendes Organ, sondern nur ein veimittelndes
Transmissionswerkzeug, durch dessen normale Beschaffenheit
und richtig fungirende Thätigkeit allerdings das klare
Bewusstsein des Menschen als Erdenbürgers bedingt ist.
Von besonderer Wichtigkeit für die psychologische Forschung
erscheint dem Verfasser, der an sich selbst durch langjährige
Erfahrung eine stark entwickelte Begabung für prophetischsymbolische
Träume konstatiren konnte, mit Recht das
bisher so sehr vernachlässigte htudium des Traumlebens,
in welchem unsere Persönlichkeit, unser eigentliches Ich,
eine unabhängige und oft sehr thätige Rolle spielt. Er
glaubt, dass der von den Vorurtheilen und engen Schranken
des täglichen Lebens befreite Geist, während die willkürliche
Thätigkeit des Körpers nach aussen scheinbar völlig ruht,
tiefer in die letzten Geheimnisse der Natur und des
natürlich Möglichen oder schon Vorbereiteten eindringt, und
hält daher die Annahme für nicht ausgeschlossen, dass
gewisse Traumbilder in fatalistisch enger Beziehung zu
künftig bevorstehenden Ereignissen stehen, während andere


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