Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 116
(PDF, 153 MB)
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116 Psychische Studien. XXII. Jahrg. 3. Heft. (März 189\)

bemerkte. (Man sehe hierüber sein gedrucktes Zeugniss im
Oktober-Heft 1894 S. 478.)

Herrn Lönnbom hatte ich nicht die Gelegenheit zu
treffen, aber ich ersuchte Herrn Hertzberg, der ihn bei dieser
Seance eingeführt hatte, — der ersten seines Lebens, der er
beiwohnte, — ihn bestimmen zu wollen, dass er mir sein
Zeugniss schriftlich gebe. Aber, wie man gesehen hat, ist
kein Erfolg zu verzeichnen.

Am folgenden Tage kehrte ich nach St. Petersburg
zurück, sehr zufrieden mit den Resultaten meiner Untersuchung
und mich darüber beglückwünschend, dass meine
Kränklichkeit mir einige Tage der Erleichterung gestattet
hatte, um sie auszuführen.

Welches ist nun der Schluss, den ich aus allem
Vorhergehenden ziehen muss? Um hierauf zu antworten,
geben wir einen summarischen Ueberblick der für und
wider die Echtheit des in Rede stehenden Phänomens
erhaltenen Zeugnisse: —

1) Der erste Einwurf ist, dass es Mrs. d'E. selbst
war, welche die Hände, die den Stuhlsitz durchforschten,
führte, dass infolge dessen die Prüfung nicht frei gewesen
sei. Dieser Einwand ist sicher ein ernster. Aber versetzen
wir uns einen Augenblick an die Stelle der Mrs. d'E. und
geben wir die Wirklichkeit des Phänomens zu. Kann man
sich während dieser Zeit in einem normalen Zustande
befinden? Das Unerwartete, Fremdartige bei, und der
Schreck vor dem Phänomen musste ihren Geist in eine
unaussprechliche Angst und Bestürzung versetzen! Es war
das eine Frage des Lebens und des Todes. Auch begreifen
wir leicht den äusserst gesteigerten Zustand von Nervosität
und Schreck, den Mrs. d'E. zur Zeit durchgemacht zu haben
erklärt, und dass sie wirklich „in diesem Moment nicht sehr
viel an das dachte, was sie that" (vergl. Oktober-Heft 1894
S. 487). Und wenn wir den schrecklichen Schmerz in
Erwägung ziehen, den Mrs. d'E. bei der geringsten
Berührung „an das, was ein Theil von ihrem Körper
gewesen sein dürfte", empfand, einen Schmerz, welchen sie
demjenigen vergleicht, „als ob die Nerven bloss lägen und
roh berührt würden'* (daselbst S. 487), und dazu noch die
heikelige und schwierige Lage, in der sich eine Dame
befinden muss, welche Herren auffordert, herbeizukommen
und sich von dem Verschwinden ihrer Kniee und Schenkel
zu überzeugen, — so werden wir es ganz natürlich finden,
dass Mrs. d'E. deren Hände ergriff, um sie den Stuhl
betasten zu lassen, auf dem sie sass. Man muss noch
darüber erstaunen, dass sie hinreichend Geistesgegenwart


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