http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1895/0127
Äksakow: Ein epochemachendes Phänomen. H9
hinter den Stuhl begeben können, indess Niemand auf diese
Richtung ihrer Bewegung seine Aufmerksamkeit richtete,
(wie Herr Sederholm es erklärt hat): — gewiss hätte sie
sich einmal selbst sagen müssen, dass, nachdem sie selbst
die Aufmerksamkeit aller Mitsitzenden und besonders der
ihr nächsten Personen auf sich gezogen hatte, ihre
Wiederkehr auf den Stuhl, ohne dass Jemand
dies bemerke, eine Unmöglichkeit gewesen wäre.
Wenn sie die Welt durch dieses Wunder, durch diesen
niedlichen Streich hätte in Erstaunen versetzen wollen, so
würde sie sich absolut selbst entlarvt haben.
3) Drittens ist das Resultat meiner Untersuchung an
Ort und Stelle vorhanden, das mir unter anderen Dingen
ein zwar stummes, aber gegen die Ausführung eines solchen
Streiches höchst beredtes Zeugniss verschafft hat: — nämlich
die ganz physikalischen Bedingungen der Platz Verhältnisse,
unter denen dieser Streich hätte vollführt werden müssen;
thatsächlich befanden sich die Nachbarn zur Linken und
zur Rechten des Mediums in einer solchen Nähe von seinem
Stuhle, dass sein Gang, um sich hinter den Stuhl zu
begeben, ohne an die Füsse der Nachbarn zu stossen, eine
physikalische Unmöglichkeit war.*) Ueberdiesshätte
das Medium, um diese Platzveränderung zu bewirken, sich
von seinem Sitze erheben müssen, und die in Rede stehenden
Zeugen sind einstimmig über diesen Punkt, dass das Medium
niemals seine sitzende Stellung verlassen hat, die es von
Anbeginn der Sitzung eingenommen hatte, — was infolge
des weissen Kleides des Mediums besonders in dessen
nächster Nähe leicht zu beobachten war.
4) Ich kann hier eine ganz persönliche Beobachtung
nicht mit Stillschweigen übergehen, die jedoch für mich
hierbei von einem besonderen Werthe ist; es ist Thatsache,
dass Mrs. dJE., wiewohl dies sehr sonderbar erscheint,
niemals Wasser trinkt, — weder bei Mahlzeiten, noch
ausser denselben; sie trinkt nur bei Materialisations-Seancen,
und dann viel. Ich wusste das aus ihren Mittheilungen,
und ich weiss es aus meiner eigenen Beobachtung, als Mrs.
d'E. bei mir weilte. Viele wissen es, dass eine Karaffe
Wasser ganz nothwendig ist für ihre Seancen; Viele wissen
es, dass gerade dann, wenn die Seance eine gute ist, wenn
die Materialisationen im Gange sind, Mrs. &E. viel trinkt,
und übeihiupt jedesmal nach der Erscheinung einer vollkommen
gebildeten Gestalt; aber nur Wenige wissen es,
dass sie ausser diesen Gelegenheiten niemals Wasser trinkt.
*) Wie diese Nachbarn es auch bezeugen.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1895/0127