Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 132
(PDF, 153 MB)
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132 Psychische Studien. XXII. Jahrg. 3. Heft. (März 1895.)

selbst in früheren menschlichen Existenzen im Laufe seiner
menschlichen Entwickelung verwirklicht hat.

Von der Eizelle in ihrer Kerntheilung und ihren ersten
Abzweigungen bis zum gegenwärtigen Zustand müssen wir
für jedes Wesen eine spezielle, mehr oder weniger
launenhafte Entwickelungslinie erblicken, jedoch ohne
Unterbrechung der Continaität. Je nach der Beschaffenheit
der Mittel (Nährböden) und demzufolge der anregenden
Elemente, in welche die Umstände die Keime bringen,
bieten die fortlaufenden Linien, mit deren Hilfe man sich
den Gang der Entwickelung der Wesen vorstellen kann,
unter einander mehr oder weniger stark hervortretende
Abweichungen; dies erklärt ups die zahlreichen Arten von
Thieren und Pflanzen, welche auf der Erde verbreitet sind.

Präcisiren wir jetzt unsere Gedanken hinsichtlich dessen,
was wir die menschliche Entwickelung nennen. Diese Entwicklung
ist nicht eine solche, welche keine Aehnlichkeit
mit derjenigen der anderen Wesen darbieten würde; wir
verstehen unter menschlicher Entwickelung die höheren
Stufen einer Entwickelnd, welche ohne Unterbrechung der
Continuität von unteren Formen ausgeht, die in der ürzeit
wirklich vorhanden waren, und von welchen sich sogar einige
Analoga noch jetzt in unseren Meeren finden.

Durch die bemerkenswerthe Eigentümlichkeit, welche
die Körper besitzen, die wir organisirende Körper oder
Keime genannt haben, jedesmal durch die Umbildungen
des Embryo die Formen zu reproduciren, welche den Gang
der vorangehenden Entwickelung charakterisiren, hat man
einen der unanfechtbarsten Beweise für die Behauptung der
Genauigkeit und der Allgemeinheit des Gesetzes der Continuität
in der Entwickelung von den untersten Organismen
aus. In Summa: — das Schema der allgemeinen Entwickelung
der Wesen kann nicht durch eine gerade Linie dargestellt
werden, wohl aber durch eine Art von Strahlenbimdel mit
Aesten, Zweigen, Zweigchen u. s. w., welche bis ins Unendliche
sich vervielfältigen und variiren.

Von der Basis, resp. niederen, unter sich fast identischen
Organismen aus entstehen rudimentäre Unterschiede, welche
schon eine.erste Theilung bestimmen; einer neuen stärker
hervortretenden Differenzirung sodann wird eine neue
Theilung entsprechen müssen u. s. f.: — Classen, Familien,
Arten, Abarten und schliesslich, dürfen wir hinzufügen,
Persönlichkeiten .*)

*) Mit dem Hervortreten von Persönlichkeiten hätte also
die Natur, wie so häufig durch minimale Unterschiede (resp.


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