Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 139
(PDF, 153 MB)
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Kurze Notizen.

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eine Fürstengunst prophezeite, die sich vor und nach dem
Jahre der glorreichen Schlacht von Hohenfriedeberg unter
Friedrich d. Gr. (deren 150. Gedenktag ebenfalls am

4. Juni d. J. bevorsteht) an diesem einstigen Advokaten
und späteren Bürgermeister von Landeshut in Schlesien
Namens Theodor Speer bewahrheiten sollte. Im Jahre dieser
Schlacht starb auch der alte Dr. med. Johann Günther, der
nur allzu gestrenge Vater des Dichters, dessen wir im oben
citirten September-Hefte 1893 gedacht haben. - 2) Ist
dieser Dichter denkwürdig als wohl erstes, in der deutschen
Litteratur auftretendes schlagendes Beispiel für einen plötzlich
eintretenden hypnotischen oder schreckgelähmten Zustand
im Momente höchster Geistesanspannung und Erregung,
wie ein schlesischer Freund des Verfassers in „Psych. Stud/
Sept. 1881 S. W—412 (vgl. Febr. 1888 S. 92) des Näheren
erörtert hat. Die Kritik hat diesen Fall wohlwollender
beurtheilt, als kurze Zeit nach dem Auftreten Hanserfs noch
zu erwarten stand, wie aus der im folgenden Prospectus
enthaltenen Recension des „Magazins für die Litteratur des
In- und Auslandes" Nr. 32 v. 6. August 1881 hervorgeht.
Merkwürdigerweise verknüpft sich dieser Fall für unsere
übersinnliche Forschung noch mit einer späteren Geist-Erscheinung
desselben Königs August des Starken, vor dem
Günther in seiner Audienz Ende August 1719 seine Probe als
künftiger Hofpoet so unerwartet schlecht bestand, welche
Geisterscheinung vor dem General von Grumbkow in der
Todesstunde des Königs im Jahre 1782 im Juli-Hefte 1889

5. 305 ff. ausführlich mitgetheilt worden ist. Dieser selbe
König liess zur Zeit noch seine seit 1705 ihrem Gatten entfremdete
langjährige Geliebte, die um ihres traurigen Schicksals
willen zu beklagende Gräfin Cosel, seit 1716 im Schlosse
Stolpen gefangen halten, aus dem sie erst durch den Tod 1705
befreit werden sollte, und Günther, dem seine Gegner infolge
seines Fiaskos am Hofe Trunkenheit und ein wüstes Leben
nachsagten, zog in seinem allen seinen bisherigen Biographen
entgangenen Gedichte; — „Liebes-Begebenheiten" —,
welches demnächst in 2003 Versen mit seiner ,,Curieusen
Lebens-Beschreibung" von 4238 Versen verbunden und mit
Erläuterungen versehen erscheinen soll, einen poetischen
Vergleich zwischen der frevelhaften Liebe dieses Königs
und seiner eigenen gerechten Liebe zu Magdalis Leonoren
von Schweidnitz, deren bestrittene Existenz Verfasser
nunmehr aufs unwiderleglichste gegenüber seinen Kritikern
Litzmann und Fulda urkundlich nachgewiesen hat, welche
Günthern die letzte vorgenannte Dichtung entschieden abgestritten
und sie für ihm untergeschoben erklärt hatten.


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