Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 171
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Aksakow: Ein epochemachendes Phänomen.

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20. Frage: — Geben Sie mir gefälligst Ihre Eindrücke
auf die von Walter am 16. Juni 1890 ertheilte Antwort, die
Sie als eine „Offenbarung", als etwas ganz Neues betrachten,
— ich meine Ibr totales Verschwinden, als ich plötzlich in
das Kabinet blicken sollte? (Vergl. „Psych. Stud." Ib94
S. 298, 299.)

Antwort: — Vor der Seance vom 16. Juni 1890 war
es meine feste Meinung, dass keine anscheinende Veränderung
in meinem Körper stattfand. Ich fühlte, dass
wohl unter den Seancen eine Veränderung stattfand, aber
ich glaubte, dass diese Veränderung für Niemand ausser
mir selbst bemerkbar wäre. Ich konnte immer, soweit ich
mir dessen bewusst bin, sehen, fühlen und hören, oder
vielleicht sollte ich sagen, dass ich, wenn ich im Kabinet
bin, gewöhnlich einen sehr grossen Theii besser hören kann,
als zu anderen Zeiten, da ich die Uhre eine Etage tiefer
oder im nächsten Zimmer ticken hören kann. Ich kann
Töne in der Stadt vernehmen, wie z. B. das Schlagen der
Kirchthurm-Uhren, ich kann die Uhren der Sitzer ticken
hören, thatsächlich sind meine Sianes-Empfindungen schärfer
als gewöhnlich. Ich kann die Gedanken der Sitzer fühlen,
aber es scheint mir, als ob ich sie hörte, und ich habe
jüngst versucht, die so gehörten oder gefühlten Gedanken
festzustellen, so dass ich sie wiederholen könnte, habe jedoch
keinen Erfolg damit gehabt. Wenn ich gewusst hätte, dass
ich zuweilen umgestaltet worden war, wie Walter zu glauben
scheint, dann würde ich niemals gewagt haben, Seancen für
Leute zu halten, welche nicht vollkommenes Verständniss
dafür hatten, dass solches der Fall war; zuweilen bin ich
mit Yolanden ausserhalb des Kabiuets umher spaziert, so
dass Andere so gut, wie ich selbst, uns Beide zu gleicher
Zeit gesehen haben. In Hunderten von Fällen habe ich
Yolanden vor mir, an meiner Seite knieend, meine Kleidung
betastend, zuweilen mir ein Glas Wasser reichend gesehen.
Ich habe zu ihr gesprochen, sie befühlt und auf jede Weise
mich überzeugt, dass wir zwei verschiedene Individualitäten
waren.

Das erste Mal, wo ich eine grössere Veränderung in
mir bemerkte, als ich für wirklich stattgefunden erachtete,
war, als Hedlund's Photographirungs-Seancen von statten
gingen und der Geist eines Mannes mich berührte; ich war
davon so erschreckt, dass ich aufzuspringen und aus dem
Kabinet zu reimen versuchte, fand aber, dass ich mich
nicht bewegen konnte. Die Sitzer erblickten den
materialisirten Geist, den ich erwähnte, und sahen ihn
allmählich sich auflösen, und so wie er dies that, schien ich


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