Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 172
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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172 Psychische Studien. XXII. Jahrg. 4. ll,ft. (April 1895.)

meine frühere Kraft und mein Gefühl wieder zu gewinnen,
bevor ich das Kabinet betrat.--

Nachbemerkung des Herausgebers.

Ich wüsste diese interessanten Mittheilungen nicht besser
zu vervollständigen, als indem ich den Leser zurückverweise
auf die so lebendige, so einfache und graphische Beschreibung,
welche Mrs. d'Esperance selbst gegeben hat über das, was
sie erfährt, fühlt und denkt während einer Materialisations-
Seanee, wenn sie bereits ausserhalb des Vorhanges
angesichts der Beiwohnenden dasitzt, und die in „The
Mediumu vom Jahre 1892 und 1893 in einer Reihe von
Artikeln veröffentlicht wurde, die betitelt sind: — „Wie
ein Medium fühlt, wenn Geister materialisirt werde
n." — Aber hier kann ich nicht umhin, eine Stelle wiederzugeben
, welche eine directe und specielle Beziehung auf die
in diesem Artikel behandelte Frage hat, und eine wunderbar
gute Vorstellung von diesem Zustande der Verdoppelung
giebt, in dem sich das Medium befindet, ohne dabei sein
Selbstbewusstsein zu verlieren. Mrs. d'Esperance spricht hier
selbst, und dabei ist zu bemerken, dass dies Alles vor dem
Ereignisse von Helsingfors geschrieben worden war: —

„Jetzt kommt eine andere Gestalt, kürzer, schlanker
und mit ausgestreckten Armen. Jemand steht auf am entfernten
Ende des Cirkels und kommt hervor, und die Zwei
umschlingen sich mit den Armen. Dann unartikulirte
Ausrufe, — „Anna, o Annal Mein Kind! Mein geliebtes
Kind!'* — Dann erhebt sich noch Jemand und legt ihre
Arme um die Gestalt; hierauf Schluchzen, Ausrufe mit
Segenswünschen vermischt. Ich fühle meinen Körper hin
und her bewegt, und alles wird dunkel vor meinen Augen.
Ich fühle Jemandes Arme um mich, fühle Jemandes Herz
gegen meine Brust pochen. Ich fühle, dass etwas sich
ereignet. Niemand ist mir nahe, Niemand nimmt irgend
welche Notiz von mir. Aller Augen und Gedanken scheinen
auf die dort stehende, weisse, schlanke Gestalt gerichtet, umschlungen
von den Armen zweier schwarz gekleideter Frauen.

„Es muss mein eigenes Herz sein, das ich so deutlich
schlagen höre. Doch das sind ja mich umschlingende
Arme, gewiss; niemals empfand ich eine so deutliche
Berührung. Ich fange an, mich zu verwundern, wer ich bin.
Bin ich die weisse Gestalt, oder bin ich die auf dem Stuhl
sitzende? Sind dies meine Hände um den Nacken der
älteren Dame, oder sind das die meinigen, welche auf den
Knieen vor mir liegen, — bin ich die Gestalt, — oder wie
soll ich die auf dem Stuhl sitzende nennen?


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