Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 180
(PDF, 153 MB)
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180 Psychische Studien. XXII. Jahrg. 4. Heft. (April 1895.)

dass die Erscheinung eine Rückzeichnung einer der früheren
Persönlichkeiten des Mediums selbst wäre.

Was die zweite Bedingung betrifft, so bezieht sie sich
auf die bei der Sitzung Anwesenden; denn wenn sie zutrifft,
so ist die Annahme nicht mehr gestattet, dass die Eischeinung
ein magnetisches Resultat der unbewussten Handlungen
dieser Anwesenden (also cin^ sogenannte ohjective Halluci-
nation) wäre.

Wenn man die über die Experimente erstatteten Berichte
näher verfolgt, — nicht unter dem Gesichtspunkt ihres rein
physikalischen Charakters, hinsichtlich dessen heutzutage
kein Zweifel mehr gestattet ist, sondern unter dem Gesichtspunkte
ihres chronologischen und weiterhin launenhaften
Charakters, — so haben wir uns noch nicht davon überzeugen
können, dass die Beobachtung der beiden soeben näher bezeichneten
Bedingungen bisher genügend streng gewesen wäre.

Man hat uns manchmal das Vorhandensein dieser Bedingungen
versichert, und unser innerstes Gefühl sagt uns,
dass sie sich verwirklicht haben und noch verwirklichen
werden; aber es handelt sich darum, zu wissen, ob man,
wie die spiritistische Theorie will, jedesmal einer fremden
Persönlichkeit gegenübersteht, oder aber, ob man bald diesen
letzteren Fall vor sich hat, bald einen einfachen Fall von
Wiederholung früherer, dem Medium selbst an gehöriger
Persönlichkeiten.

Man wird uns ohne Zweifel hier einwenden, dass im
allgemeinen in der sogenannten organischen Welt die
einander ähnlichen Wirkungen auch einander ähnlichen
Ursachen zuzuschreiben sind, vorausfolgen würde, dass die
besprochenen Erscheinungen, da sie bei allen Experimenten
einen ähnlichen Charakter aufweisen, nicht das Produkt
unähnlicher Ursachen sein können. Man muss also, wird
man uns sagen, unter den verschiedenen vorgeschlagenen
Theorien eine einzige Wahl treffen.

Wir werden auf diesen Einwand antworten, dass diese
Aehnlichkeit entfernt nicht bewiesen ist.

In den Einzelheiten der mit minutiöser Genauigkeit
beschriebenen Versuche finden wir im Gcgentheil bemerkenswert
!) e Unterschiode, welche eben deshalb zu der Annahme
von Ursachen berechtigen, die grosse Gegeusätze unter
einander darbieten, woraus folgt, dass die beiden Theorien
(die evolutionistische und die spiritistische) gleich wahr
sein könnten, jede auf ihrem betreffenden Gebiete.

Zur Stütze des Beweises für diese Behauptung können
wir das Phänomen der natürlichen Träume anführen* (Wir
sagen: — natürliche Träume, im Unterschied von den


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