Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 235
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

235

u nglaublich, aber wahr! Ich ging gerade spazieren, als mich
eine Kraft zum Stillstehen zwang. Da sass vor einem
Haus eine Katze, die grünen Augen unverwandt auf mich
gerichtet. — Ich glaube, dass hier ein weites Feld für
interessante Forschungen liegt und es wohl der Mühe werth
wäre, wenn sich wissenschaftlich gebildete Männer mit dieser
Frage beschäftigten. Ich bin blos ein schlichter Liebhaber
auf hypnotischem Gebiete, aber überzeugt, der guten Sache,
wenn auch nur in geringem Maasse, zu dienen, indem ich
meine Beobachtungen hierüber kundgebe.

g) Eine dänische Geisterseherin. — In einem
Dorfe ganz in der Nähe von Kopenhagen hat sich anscheinend
ein sehr starkes Medium entwickelt. Dieses ist eine ganz
junge Bauernmagd von 16 Jahren, von der ihre Herrschaft,
ganz einfache Baue*nleute, sehr merkwürdige Dinge erzählen.
Ich begab mich vor einigen Tagen selbst hinaus auf den
Bauernhof und wurde dort sehr freundlich vom Bauer und
seiner guten und verständigen Frau empfangen. Sie waren
sehr offenherzig, theilten mir aber mit, dass das Mädchen,
welches ihnen sehr lieb war und von ihnen sehr gelobt
wurde, unlängst der Diakonissen-Anstalt übergeben worden
sei, weil sie mitunter an einem krankhaften Zustande litt,
welcher von Krämpfen begleitet war. — Der mediumistische *)
Zustand des Mädchens zeigte sich darin, dass sie sich immer
von dem Geiste ihres verstorbenen Vaters umgeben sah und
lange Gespräche mit ihm führte, dann auch viele Mittheilungen
von anderen Verstorbenen erhielt, und zwar von solchen,
deren frühere Existenz sie gar nicht kennen konnte, zum
Beispiel von Verwandten ihrer Herrschaft oder der anderen
Dienstleute, denen sie dann auch Mittheilungen seitens dieser
Verstorbenen brachte, die ganz passend waren und ihrem
eigenen Wissen nicht entstammen konnten. Viele Beispiele
wurden mir hiervon erzählt, auch konnte sie sich thatsäch-
lich im Geiste allenthalben hinbegeben und ihren Bekannten
mittheilen, dass sie Gespräche gehört und Sachen gesehen
habe, welche die Bezüglichen für völlig geheim gehalten
hatten. Der Vater des Mädchens erschien ihr immer weiss
angezogen, aber ein ganz schlimmer Geist hatte sich leider
auch eingezwängt, und dieser trachtete immer darnach,
ihr schlechte Gedanken einzuflössen, zum Beispiel dass sie
der Hausfrau etwas Böses anthun solle. Dieser häusliche
Geist nähme oft die Gestalt eines hellen Geistes, dann aber
auch die eines Hundes, eines Pferdes u. s. w. an. — Die

*) Die Leute kennen nichts vom Spiritismus und diesen
Benennungen. —


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