Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 312
(PDF, 153 MB)
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312 Psychische Studien. XXII. Jabrg. 7. Heft. (Juli 1895.)

werden nun nach der bekannten Weisheit Galen's definirt
und ihre äusseren Merkmale auseinander gesetzt. Interessant
scheint, dass dabei sogar auf die Art der Träume Rücksicht
genommen wii d. „So träumt der Sanguiniker, er könne fliegen,
besuche Gastmähler, Gärten und Paläste. Der Phlegmatiker
träumt von Wasser und Meer, von schweren Lasten und
nächtlicher flucht. Der Melancholiker wird im Traume
verfolgt, ins Gefängniss gewoifen, enthauptet und begraben.

„Aus dem Temperament lassen sich, wie weiter gezeigt
wird, eine Menge von Charaktereigenschaften ableiten; man
kann auch darnach beurtheilen, zu welchem Beruf und Geschäft
einer passend ist.

„Doch auch bei der Beurtheilung des Temperaments ist
noch Verschiedenes zu beachten. Im Laufe der Zeit kann
sich das Temperament eines Menschen ändern, zumal bei
andauernder wissenschaftlicher Beschäftigung, welche den
Geist austrocknet und Melancholiker erzeugt. Jedes Lebensalter
hat sein besonderes Temperament. Zwischen den vier
Extremen giebt es natürlich unzählige Misehungeu. Für
die Wissenschaft ist der cholerische Melancholiker am
geeignetsten. Nach Aristoteles sind sogar alle grossen
Künstler und Philosophen Melancholiker gewesen.

„Der Ursprung des Temperaments liegt vor allem in der
Natur der Eltern der betreffenden Menschen. Die Vererbung
wird schon von Aristoteles [„Politie." Hb. 4 cap. 8; lib. 2
cap. 4] und Cicero [„pro Roscio"\ als Haupterklärung herangezogen
; dazu gesellt sich der Einduss der Amme. (Das
erinnert an einen bekannten Ausspruch Moleschotfs: — der
Mensch sei das Product von Mutter und Amme. Alte
Weisheit!) Die Gestirne beeinflussen zwar nicht den
Willen, aber doch die körperlichen Organe, von welchen
Intellect und Wille abhängen. Nicht zu unterschätzen ist
der Einfluss der Klimata Denn die Landschaft beeinflusst
die Luft, diese das Blut, dieses den Geist und letzterer
die Seele und den Verstand. Auch Lebensweise, Speise
und Enthaltung wirken auf den Charakter.44 (Was der
Mensch isst, das ist er, sagt ein bekannter Prophet des
Materialismus, der kürzlich verstorbene Karl Vogt.)

II. Chiromantie.

„Chiromantie ist die Kunst, aus der Betrachtung der
verschiedenen Linien der Hand, sowie ihrer Berge und ähnlicher
Zeichnungen,, die in der inneren Handfläche sichtbar
sind, zu wahrsagen. Diese Kunst wird auf zweierlei Weise
ausgeübt. Die einen bezeichnen nach der äusseren Beschaffenheit
der Hand den inneren Zustand des Körpers,


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