Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 315
(PDF, 153 MB)
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Wedel: Ein Beitrag zur Sage vom wüthenden Heere.

315

III. Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Kin Beitrag zur Sage vom wütlieiiden

Heere.*)

Von Dr. liichard Wedel in Karlsruhe i. B.

Zu den bekanntesten Sagen aus deutscher Vergangenheit
gehört die vom wiithenden Heere. Besonders ausgeprägt
und lokalisirt ist sie in dem Odenwalde, wo der Rodensteiner
oder Lindenschmidt seinen Umzug vom Schlosse Schnellert
nach der Burg Rodenstein nimmt, wenn Krieg in
Aussicht steht, und zurückkehrt, wenn sich wieder friedliche
Zeiten nahen.**) Ob dieser Sage, wie so vielen anderen, ein
mystischer Kern zu Grunde liegt, ist schwer festzustellen.
Jedenfalls ist es nicht unmöglich, dass es sich um Visionen
oder telepathische Gehörshallucinationen handelt, welche,
wie im Traume, in dramatisirter Form auftreten und sich
natürlich dem Ideenkreise der Betreffenden gänzlich an-
schliessen. Interessant ist es immerhin, dass aus dem vorigen
Jahrhunderte Akten vorhanden sind, welche die Vernehmung
von Ohrenzeugen dieses Vorganges betreffen. Gelegentlich
der Sitzungen mit Fräulein Tambke***) in München im
Frühling vorigen Jahres lernte ich einen Herrn Major A.
kennen, dessen Vorfahren in gräflich Erbach1 sehen f)

") Vergl. „Der nächtliche Leuchter und der wilde Jäger" von
Gr. C. Wütig in „Psych. Stud." Mai-Heft 1892 S. 199 ff., 202 ff., Juni-
Heft 1892 S: 251 ff. —

**) Man sehe hierzu die Note am Schlüsse dieses Artikels auf der
Seite 318. — Der So kr. d. Red.

***) Auch die „Psych. Stud." haben sich im Oktober-Hefte 1884
S. 449 ff. mit der Mediumschatt des Fräuleins Betty Tambke beschäftigt,
später im Juni-Heft 1885 S. 287 ff. -

f) Mein väterlicher Freund und Lehrer, als ich in den 1850er
Jahren in Breslau studirte, der Präsident der Kaiserl. Leopoldinisch-
Carolinischen Akademie der Naturforscher und Aerzte, Professor der
Botanik und Naturwissenschaften Dr. Christian Gottfried Nees vmi
Esenbeck, war am 14. Februar 1776 auf dem lieichenberge zu
Erbach im Odenwalde geboren, wo sein Vater gräflich ErbacftsckQx
Scblossverwalter war, und mag dort bis zu seinem 17. Jahre jene Sagen
vom wilden Jäger, die er leider in seiner eigenen Lebensgeschichte
nicht berührt hat, aber in mündlichen Gesprächen zuweilen mit mir
erörterte, noch weit genauer aus Volksmunde gekannt haben, als hier
aus Akten geschildert werden kann. Deshalb wohl auch seine bis ins
hohe Alter reichende Vorliebe für geheimnissvolle Natur- und Seelen«
Räthsel. Vergl. mein Vorwort zu meiner Uebersetzung von Andrew
Jackson Davis Hauptwerk: — „Der Arzt'* (Leipzig, Franz Wagner,
1873, nur noch antiquarisch durch Oswald Mutze in Leipzig zu beziehen,
weil im Buchhandel vergriffen). — Der bekr. d. Ke d.


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