Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
22. Jahrgang.1895
Seite: 320
(PDF, 153 MB)
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320 Psychische Studien. XXII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1895.)

Mund aber zu gewesen; sie legte ihre Hand auf ihren Mund
und Nase, konnte aber keinen Athem vermerken; sie ver-
meynte, sie wäre in einen Paroxismum gefallen, und wusste
nicht, ob sie todt oder lebendig wäre.

Am folgenden Tag erzehlte diese sterbende Frau ihrer
Mutter, dass sie zu Hause bey ihren Kindern gewesen.
„Das ist unmöglich", — sprach die Mutter, — „denn du
bist ja die ganze Zeit über hier im Bette gelegen.44 —
„Ja", — antwortete sie, — „ich bin doch verwichene Nacht
bey ihnen gewesen, als ich im Schlaf gelegen." —

Die Wärterin zu Rochester, eine Wittwe, Namens
Alexandrin, versichert, und will vor der Obrigkeit es eydlich
aussagen, auch das Nachtmahl darauf empfangen, dass sie
denselben Morgen, ein wenig vor zwey Uhr, die Grestalt
gedachter Maria Goffe hat sehn aus der nächsten Kammer
kommen,*) worinnen das älteste Kind sich selbst in ein
Bett gelegt, die Thür aber offen gestanden, und sich an
ihr Bette hin eine Viertelstunde lang gestellt, das kleinste
Kind lag darinnen bey ihr; ihre Augen bewegten sich, ihr
Mund regte sich, aber sie redete nichts. Die Wärterin
sagt ferner, sie hätte damals völlig gewacht; es fing eben
an zu tagen, weil es einer von den längsten Tagen im
Jahr war. Sie richtete sich auf in ihrem Bett und sähe
den Geist mit unverwandten Augen an; indessen hörte sie
die Glocke auf der Brücke zwey schlagen und sagte bald
darauf: — ,Jm Namen GOttes des Vaters, des Sohnes und
des heiligen Geistes, wer bist du?" — Darauf ging der
Geist von der Stelle und machte sich fort; sie kroch in
ihre Kleider und folgte ihm nach, konnte aber nicht sagen,
wo er hingekommen. Darauf fing sie allererst an, sich
über die maassen zu entsetzen, ging zum Haus hinaus
spatzieren an den Ort, wto man mit den Waaren anlandet,
(dann das Haus liegt gerade am Ufer des Musses,) ging
aber doch dann und wann hinein, nach den Kindern zu
sehen. Um fünf Uhr ging sie zu eines Nachbars Haus
und schlug an die Thür, aber man wollte nicht aufstehen;
um sechs Uhr ging sie wieder hin, da stunden sie auf und
Hessen sie hinein. Sie erzehlte ihnen alles, was sich zugetragen
; man wollte sie bereden, sie hätte sich betrogen,
oder geträumt -, aber sie behauptete ganz frey: —,,Wann

*) Vergl. „Psych. Studien" Januar-Heft 1894 S. 1—4: — „Die
Doppelgängerin oder merkwürdiger Beweis für die Realität eines
Traumes, Von Matthews Fidler in Gothenburg, Schweden." — Vergl.
ferner den Artikel über Prof. Hermann Scmmig's Stellung zum
Spiritismus in „Psycn. Stud." August-Heft 1890 S. 345 ff., besonders
Seite 850 ff. — Der Sekr. d. Red.


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